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Die Weltraetsel

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55312 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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neuerdings eine große Anzahl von sehr verschiedenen<br />

derartigen Glaubensdichtungen kennen gelehrt; großenteils<br />

hängen dieselben eng zusammen mit den ältesten<br />

Formen des Gottesglaubens und der Religion<br />

überhaupt. In den meisten modernen Religionen ist<br />

der Athanismus eng verknüpft mit dem Theismus,<br />

und die materialistische Vorstellung, welche sich die<br />

meisten Gläubigen von ihrem »persönlichen Gott«<br />

bilden, übertragen sie auf ihre »unsterbliche Seele«.<br />

Das gilt vor allem von der herrschenden Weltreligion<br />

der modernen Kulturvölker, vom Christentum.<br />

Wie allgemein bekannt, hat das Dogma von der<br />

Unsterblichkeit der Seele in der christlichen Religion<br />

schon lange diejenige feste Form angenommen, welche<br />

sich in dem Glaubensartikel ausspricht: »Ich<br />

glaube an die Auferstehung des Fleisches und ein ewiges<br />

Leben.« Wie am Osterfest Christus selbst von den<br />

Toten auferstanden ist und nun in Ewigkeit als »Gottes<br />

Sohn, sitzend zur rechten Hand Gottes«, gedacht<br />

wird, versinnlichen uns unzählige Bilder und Legenden.<br />

In gleicher Weise wird auch der Mensch »am<br />

jüngsten Tage auferstehen« und seinen Lohn für die<br />

Führung seines einstigen Erdenlebens empfangen.<br />

<strong>Die</strong>ser ganze christliche Vorstellungskreis ist durch<br />

und durch materialistisch und anthropistisch; er erhebt<br />

sich nicht viel über die entsprechenden rohen<br />

Vorstellungen vieler niederen Naturvölker. Daß die<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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