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Die Weltraetsel

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55377 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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denklich langer Zeit«) habe in diesem eine Rotationsbewegung<br />

angefangen. Ist der »erste Anfang« dieser<br />

kosmogenen Bewegung erst einmal gegeben, so lassen<br />

sich dann nach jenen mechanischen Prinzipien die<br />

weiteren Vorgänge in der Bildung der Weltkörper, der<br />

Sonderung der Planetensysteme usw. sicher ableiten<br />

und mathematisch begründen. <strong>Die</strong>ser erste »Ursprung<br />

der Bewegung« ist das zweite »Welträtsel« von Du<br />

Bois-Reymond; er erklärt dasselbe für transzendent.<br />

Auch viele andere Naturforscher und Philosophen<br />

kommen um diese Schwierigkeit nicht herum und resignieren<br />

mit dem Geständnis, daß man hier einen ersten<br />

»übernatürlichen Anstoß«, also ein wirkliches<br />

»Wunder«, notwendig annehmen müsse.<br />

Nach unserer Ansicht wird dieses »zweite Welträtsel«<br />

durch die Annahme gelöst, daß die Bewegung<br />

ebenso eine immanente und ursprüngliche Eigenschaft<br />

der Substanz ist wie die Empfindung. <strong>Die</strong> Berechtigung<br />

zu dieser monistischen Annahme finden wir erstens<br />

im Substanzgesetz und zweitens in den großen<br />

Fortschritten, welche die Astronomie und Physik in<br />

der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts gemacht<br />

haben. Durch die Spektralanalyse von Bunsen<br />

und Kirchhoff (1860) haben wir nicht nur erfahren,<br />

daß die Millionen Weltkörper, welche den unendlichen<br />

Weltraum erfüllen, aus denselben Materien bestehen<br />

wie unsere Sonne und Erde, sondern auch, daß<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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