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Die Weltraetsel

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55326 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

304<br />

beltiere entwickelt haben muß.<br />

<strong>Die</strong> vorhergehenden Untersuchungen, die durch<br />

viele andere Ergebnisse der modernen Wissenschaft<br />

ergänzt werden könnten, haben das alte Dogma von<br />

der »Unsterblichkeit der Seele« als völlig unhaltbar<br />

nachgewiesen; dasselbe kann im zwanzigsten Jahrhundert<br />

nicht mehr Gegenstand ernster wissenschaftlicher<br />

Forschung, sondern nur noch des transzendenten<br />

Glaubens sein. <strong>Die</strong> »Kritik der reinen Vernunft« weist<br />

aber nach, daß dieser hochgeschätzte Glaube, bei<br />

Licht betrachtet, der reine Aberglaube ist, ebenso wie<br />

der oft damit verknüpfte Glaube an den »persönlichen<br />

Gott«. Nun halten aber noch heute Millionen von<br />

»Gläubigen« – nicht nur aus den niederen, ungebildeten<br />

Volksmassen, sondern aus den höheren und höchsten<br />

Bildungskreisen – diesen Aberglauben für ihr<br />

teuerstes Besitztum, für ihren »kostbarsten Schatz«.<br />

Es wird daher nötig sein, in den damit verknüpften<br />

Vorstellungskreis noch etwas tiefer einzudringen<br />

und – seine Wahrheit vorausgesetzt – seinen wirklichen<br />

Wert einer kritischen Prüfung zu unterziehen.<br />

Da ergibt sich denn für den objektiven Kritiker die<br />

Einsicht, daß jener Wert zum größten Teile auf Einbildung<br />

beruht, auf Mangel an klarem Urteil und an<br />

folgerichtigem Denken. Der definitive Verzicht auf<br />

diese »athanistischen Illusionen« würde nach meiner<br />

festen und ehrlichen Überzeugung für die Menschheit<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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