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Die Weltraetsel

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55579 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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vor hundert Jahren um das Vielfache übertrifft. Das<br />

gilt zunächst quantitativ von dem kolossalen Wachstum<br />

unseres positiven Wissens auf allen jenen Gebieten<br />

und ihren einzelnen Teilen. Es gilt aber ebenso<br />

und noch mehr qualitativ von der Vertiefung unseres<br />

Verständnisses der biologischen Erscheinungen, von<br />

unserer Erkenntnis ihrer bewirkenden Ursachen. Hier<br />

hat vor allen anderen Charles Darwin (1859) die<br />

Palme des Sieges errungen; er hat durch seine Selektionstheorie<br />

das große Welträtsel von der »organischen<br />

Schöpfung« gelöst, von der natürlichen Entstehung<br />

der unzähligen Lebensformen durch allmähliche Umbildung.<br />

Zwar hatte schon fünfzig Jahre früher der<br />

große Lamarck (1809) erkannt, daß der Weg dieser<br />

Transformation auf der Wechselwirkung von Vererbung<br />

und Anpassung beruhe; allein es fehlte ihm damals<br />

noch das Selektionsprinzip, und es fehlte ihm<br />

vor allem die tiefere Einsicht in das wahre Wesen der<br />

Organisation, welche erst später durch die Begründung<br />

der Entwicklungsgeschichte und der Zellentheorie<br />

gewonnen wurde. Indem wir allgemein die Ergebnisse<br />

dieser und anderer Disziplinen zusammenfaßten<br />

und in der Stammesgeschichte der Organismen den<br />

Schlüssel zu ihrem einheitlichen Verständnis fanden,<br />

gelangten wir zur Begründung der monistischen Biologie.<br />

Allen anderen Wissenschaften voran steht in ge-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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