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Die Weltraetsel

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55140 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

118<br />

Pariser Akademie mit Cuvier zu bestehen hatte, endigten<br />

mit einem vollständigen Siege des letzteren.<br />

<strong>Die</strong> mächtige Entfaltung, welche zu jener Zeit das empirische<br />

Studium der Biologie fand, die Fälle von interessanten<br />

Entdeckungen auf den Gebieten der vergleichenden<br />

Anatomie und Physiologie, die Begründung<br />

der Zellentheorie und die Fortschritte der Ontogenie<br />

gaben den Zoologen und Botanikern einen solchen<br />

Überfluß von dankbarem Arbeitsmaterial, daß<br />

darüber die schwierige und dunkle Frage nach der<br />

Entstehung der Arten ganz vergessen wurde. Man beruhigte<br />

sich bei dem althergebrachten Schöpfungsdogma.<br />

Selbst nachdem der große englische Naturforscher<br />

Charles Lyell 1830 in seinen Prinzipien der<br />

Geologie die abenteuerliche Katastrophentheorie von<br />

Cuvier widerlegt und für die anorganische Natur unseres<br />

Planeten einen natürlichen und kontinuierlichen<br />

Entwicklungsgang nachgewiesen hatte, fand sein einfaches<br />

Kontinuitätsprinzip auf die organische Natur<br />

keine Anwendung. <strong>Die</strong> Anfänge der natürlichen Phylogenie,<br />

welche in Lamarcks Werken verborgen<br />

lagen, wurden ebenso vergessen, wie die Keime zu<br />

einer natürlichen Ontogenie, welche 50 Jahre früher<br />

(1759) Caspar Friedrich Wolff in seiner Theorie der<br />

Generation gegeben hatte. Hier wie dort verfloß ein<br />

volles halbes Jahrhundert, ehe die bedeutendsten<br />

Ideen über natürliche Entwicklung die gebührende<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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