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Die Weltraetsel

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55418 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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lediglich das notwendige Resultat des gewaltigen<br />

Kampfes ums Dasein, der als blinder Regulator, nicht<br />

als vorsehender Gott, die Umbildung der organischen<br />

Formen durch Wechselwirkung der Anpassungs- und<br />

Vererbungsgesetze bewirkt. Ebensowenig können wir<br />

aber auch bewußte »Zielstrebigkeit« in der Keimesgeschichte<br />

der Individuen annehmen, in der Embryologie<br />

der einzelnen Pflanzen, Tiere und Menschen.<br />

Denn diese Ontogenie ist ja nur ein kurzer Auszug<br />

aus jener Phylogenie, eine abgekürzte und gedrängte<br />

Wiederholung derselben durch die physiologischen<br />

Gesetze der Vererbung, bedingt durch das unbewußte<br />

Gedächtnis des Plasma (»Mneme«).<br />

Das Vorwort zu seiner klassischen »Entwicklungsgeschichte<br />

der Tiere« schloß Baer 1828 mit den Worten:<br />

»<strong>Die</strong> Palme wird der Glückliche erringen, dem es<br />

vorbehalten ist, die bildenden Kräfte des tierischen<br />

Körpers auf die allgemeinen Kräfte oder Lebensrichtungen<br />

des Weltganzen zurückzuführen. Der Baum,<br />

aus welchem seine Wiege gezimmert werden soll, hat<br />

noch nicht gekeimt.« – Auch darin irrte der große Embryologe.<br />

In demselben Jahre 1828 bezog der junge<br />

Charles Darwin die Universität Cambridge, um Theologie<br />

(!) zu studieren, der gewaltige »Glückliche«, der<br />

die Palme dreißig Jahre später durch seine Selektionslehre<br />

errang.<br />

In der Philosophie der Geschichte, in den allgemei-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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