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Die Weltraetsel

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55618 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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gen Ärzten übertragen, sondern den unwissenden<br />

Schäfern und »Naturheilkünstlern«, oder noch besser<br />

den »Gesundbetern«, die in der »Metropole der Intelligenz«<br />

noch heute ihr Wesen treiben.<br />

Der dritte, kosmologische Teil der »Welträtsel« ist<br />

viel anfechtbarer als die beiden ersten. Hier handelt es<br />

sich um die höchsten, allgemeinsten und schwierigsten<br />

Fragen der Naturphilosophie. Im Vordergrunde<br />

meiner Betrachtung steht hier die feste und unerschütterliche<br />

Überzeugung von der Einheit der Natur, von<br />

der allgemeinen Gültigkeit des Substanzgesetzes in<br />

allen Gebieten der organischen und anorganischen<br />

Natur – ebenso in der Psychologie wie in der Astronomie,<br />

in der Biogenie wie in der Geologie. Besonders<br />

betonen muß ich hierbei meinen Gegensatz zu<br />

Kant 2 und zu dem modernen, wiederaufgelebten Vitalismus.<br />

Zu welchen starken Absurditäten und unbegreiflichen<br />

Widersprüchen dieser letztere führt, kann<br />

man aus den bekannten Schriften des Kieler Botanikers<br />

Reinke sehen: »<strong>Die</strong> Welt als Tat« (1899) und<br />

»Einleitung in die theoretische Biologie« (1901).<br />

Durch seine Hypothese der »Dominanten« (- ein<br />

neues Wort für das alte Dogma der besonderen »Lebenskraft«<br />

-) schleicht sich wieder die Mystik in die<br />

Weltanschauung ein, der dualistische Aberglaube an<br />

Schöpfungen und andere Wunder. Wenn im Gegensatze<br />

hierzu mein Monismus als »Materialismus« ver-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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