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Die Weltraetsel

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55573 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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laufszeiten und die Bahnen der jagenden Weltkörper.<br />

<strong>Die</strong> erkalteten Monde stürzen in ihre Planeten wie<br />

diese in ihre Sonnen. Zwei entfernte Sonnen, vielleicht<br />

schon erstarrt, stoßen mit ungeheuerer Kraft zusammen<br />

und zerstäuben in nebelartige Massen. Dabei<br />

entwickeln sie so kolossale Wärmemengen, daß der<br />

Nebelfleck glühend wird, und nun wiederholt sich das<br />

alte Spiel von neuem. In diesem Perpetuum mobile<br />

bleibt aber die unendliche Substanz des Universum,<br />

die Summe ihrer Materie und Energie ewig unverändert,<br />

und ewig wiederholt sich in der unendlichen Zeit<br />

der periodische Wechsel der Weltbildung, die in sich<br />

zurücklaufende Metamorphose des Kosmos. Allgewaltig<br />

herrscht das Substanzgesetz.<br />

Viel später als der Himmel wurde die Erde und ihre<br />

Entstehung Gegenstand wissenschaftlicher Forschung.<br />

<strong>Die</strong> zahlreichen Kosmogenien alter und neuer<br />

Zeit wollten, zwar über die Entstehung der Erde ebensogut<br />

Auskunft geben wie über diejenige des Himmels;<br />

allein das mythologische Gewand, in welches<br />

sie sich sämtlich hüllten, verriet sofort ihren Ursprung<br />

aus der dichtenden Phantasie. Unter all den zahlreichen<br />

Schöpfungssagen, von denen uns die Religionsund<br />

Kulturgeschichte Kunde gibt, gewann eine einzige<br />

bald allen übrigen den Rang ab, die Schöpfungsgeschichte<br />

des Moses, wie sie im ersten Buche des Pentateuch<br />

(Genesis) erzählt wird. Sie entstand in der be-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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