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Die Weltraetsel

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55531 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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mos« den »Entwurf einer physischen Weltbeschreibung«<br />

gab, als er in seinen mustergültigen »Ansichten<br />

der Natur« wissenschaftliche und ästhetische Betrachtung<br />

in glücklichster Weise verband, da hat er mit<br />

Recht hervorgehoben, wie eng der veredelte Naturgenuß<br />

mit der »wissenschaftlichen Ergründung der<br />

Weltgesetze« verknüpft ist, und wie beide vereinigt<br />

dazu dienen, das Menschenwesen auf eine höhere<br />

Stufe der Vollendung zu erheben. <strong>Die</strong> staunende Bewunderung,<br />

mit der wir den gestirnten Himmel und<br />

das mikroskopische Leben in einem Wassertropfen<br />

betrachten, die Ehrfurcht, mit der wir das wunderbare<br />

Wirken der Energie in der bewegten Materie untersuchen,<br />

die Andacht, mit welcher wir die Geltung des,<br />

allumfassenden Substanzgesetzes im Universum verehren,<br />

– sie alle sind Bestandteile unseres Gemütslebens,<br />

die unter den Begriff der »natürlichen Religion«<br />

fallen.<br />

Wie das Auge für die bildende Kunst, so ist das<br />

Gehörorgan für die Tonkunst die Quelle der edelsten<br />

Genüsse; durch die vielseitige Assozion mit den<br />

höchsten Geistestätigkeiten – den bewunderungswürdigen<br />

Arbeiten der Neuronen in der Großhirnrinde –<br />

werden beide »ästhetische Sinnesorgane« die kostbarsten<br />

Geisteswerkzeuge des hochentwickelten Kulturmenschen.<br />

Indem sich die Musik mit der Dichtkunst<br />

verbindet, und indem beide vereinigt die reichen, neu-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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