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Die Weltraetsel

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55149 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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genwärtigen Zustande unserer Urkundenkenntnis sich<br />

dem fernen Ziele der Wahrheit nach meiner persönlichen<br />

Auffassung am meisten nähert; ich war dabei<br />

stets bemüht, alle drei empirischen Urkunden, die Paläontologie,<br />

Ontogenie und Morphologie (oder vergleichende<br />

Anatomie), möglichst gleichmäßig und im<br />

Zusammenhange zu benutzen. Sicher werden die hier<br />

gegebenen Deszendenzhypothesen im einzelnen durch<br />

spätere phylogenetische Forschungen vielfach ergänzt<br />

und berichtigt werden; aber ebenso sicher steht für<br />

mich die Überzeugung, daß der dort entworfene Stufengang<br />

der menschlichen Stammesgeschichte im großen<br />

und ganzen der Wahrheit entspricht. Denn die historische<br />

Reihenfolge der Wirbeltierversteinerungen<br />

entspricht vollständig der morphologischen Entwicklungsreihe,<br />

welche uns die vergleichende Anatomie<br />

und Ontogenie enthüllt: auf die silurischen Fische folgen<br />

die devonischen Lurchfische, die karbonischen<br />

Amphibien, die permischen Reptilien und die mesozoischen<br />

Säugetiere; von diesen erscheinen wiederum<br />

zunächst in der Trias die niedersten Formen, die Gabeltiere<br />

(Monotremen), dann im Jura die Beuteltiere<br />

(Marsupialien)und darauf in der Kreide die ältesten<br />

Zottentiere (Placentalien). Von diesen letzteren treten<br />

wieder zunächst in der ältesten Tertiärzeit (Eocaen)<br />

die niedersten Primatenahnen auf, die Halbaffen; darauf<br />

(in der Miozänzeit) die echten Affen, und zwar<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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