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Die Weltraetsel

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55231 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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daß oft (oder eigentlich allgemein!) auch psychische<br />

Eigenschaften von beiderlei Großeltern durch Vererbung<br />

übertragen werden; ja, häufig stimmt in einzelnen<br />

Beziehungen der Mensch mehr mit den Großeltern<br />

als mit den Eltern überein, und das gilt ebenso<br />

von geistigen wie von körperlichen Eigentümlichkeiten.<br />

Alle die merkwürdigen Gesetze der Vererbung,<br />

welche ich zuerst (1866) in der Generellen Morphologie<br />

formuliert und in der Natürlichen Schöpfungsgeschichte<br />

populär behandelt habe, besitzen ebenso allgemeine<br />

Gültigkeit für die besonderen Erscheinungen<br />

der Seelentätigkeit wie der Körperbildung; ja, sie treten<br />

uns häufig an der ersteren noch viel auffallender<br />

und klarer entgegen als an der letzteren.<br />

Nun ist ja an sich das große Gebiet der Vererbung,<br />

für dessen ungeheuere Bedeutung uns erst Darwin.<br />

(1859) das wissenschaftliche Verständnis eröffnet<br />

hat, reich an dunkeln Rätseln und physiologischen.<br />

Schwierigkeiten; wir dürfen nicht beanspruchen, daß<br />

uns schon jetzt alle Seiten desselben vollkommen klar<br />

vor Augen, liegen. Aber soviel haben wir doch schon<br />

sicher gewonnen, daß wir die Vererbung als eine physiologische<br />

Funktion des Organismus betrachten, die<br />

mit der Tätigkeit seiner Fortpflanzung unmittelbar<br />

verknüpft ist; und wie alle anderen Lebenstätigkeiten<br />

müssen wir auch diese schließlich auf physikalische<br />

und chemische Prozesse, auf Mechanik des Plasma<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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