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Die Weltraetsel

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55204 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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ausgeführt und in seiner fruchtbaren Anwendung auf<br />

die Entwicklungslehre zu begründen versucht, in meiner<br />

Abhandlung über »<strong>Die</strong> Perigenesis der Plastidule<br />

oder die Wellenerzeugung der Lebensteilchen; ein<br />

Versuch zur mechanischen Erklärung der elementaren<br />

Entwicklungsvorgänge«. Ich habe dort das »unbewußte<br />

Gedächtnis« als eine allgemeine, höchst wichtige<br />

Funktion aller Plastidule nachzuweisen gesucht,<br />

d.h. jener hypothetischen Moleküle und Molekülgruppen,<br />

welche von Naegeli als Mizelle, von anderen als<br />

Bioplasten usw. bezeichnet worden sind. Nur die lebenden<br />

Plastidule, als die individuellen Moleküle des<br />

aktiven Plasma, sind reproduktiv und besitzen somit<br />

Gedächtnis; das ist der Hauptunterschied der organischen<br />

Natur von der anorganischen. Man kann sagen:<br />

»<strong>Die</strong> Erblichkeit ist das Gedächtnis der Plastidule,<br />

hingegen die Variabilität ist die Fassungskraft der<br />

Plastidule« (a.a.O. S. 72). Das elementare Gedächtnis<br />

der einzelligen Protisten setzt sich zusammen aus dem<br />

molekularen Gedächtnis der Plastidule oder Mizelle,<br />

aus welchen ihr lebendiger Zellenleib sich aufbaut.<br />

Für die erstaunlichen Leistungen des unbewußten Gedächtnisses<br />

bei diesen einzelligen Protisten ist wohl<br />

keine Tatsache lehrreicher als die unendlich mannigfaltige<br />

und regelmäßige Bildung ihrer komplizierten<br />

Schutzapparate, der Schalen und Skelette. Besonders<br />

die Diatomeen und Kosmarieen unter den Protophy-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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