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Die Weltraetsel

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55356 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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rung aus der kritischen Erkenntnis zu beruhen, daß<br />

wir die umgebende Außenwelt nur in derjenigen Erscheinung<br />

erkennen können, welche uns durch unsere<br />

menschlichen Erkenntnisorgane zugänglich ist, durch<br />

das Gehirn und die Sinnesorgane. Wenn wir aber<br />

durch deren Funktion nur eine unvollkommene und<br />

beschränkte Kenntnis von der Körperwelt erlangen<br />

können, so dürfen wir daraus nicht das Recht entnehmen,<br />

ihre Existenz zu leugnen. In meiner Vorstellung<br />

wenigstens existiert der Äther ebenso sicher wie die<br />

Masse; ebenso sicher wie ich selbst, wenn ich jetzt<br />

darüber nachdenke und schreibe. Wie wir uns von der<br />

Realität der ponderablen Materie durch Maß und Gewicht,<br />

durch chemische und mechanische Experimente<br />

überzeugen, so von denjenigen des imponderablen<br />

Äthers durch die optischen und elektrischen Erfahrungen<br />

und Versuche.<br />

Wenn nun auch heute von fast allen Physikern die<br />

reale Existenz des Äthers als eine positive Tatsache<br />

betrachtet wird, und wenn uns auch viele Wirkungen<br />

dieser wunderbaren Materie durch unzählige Erfahrungen,<br />

besonders optische und elektrische Versuche,<br />

genau bekannt sind, so ist es doch bisher nicht gelungen,<br />

Klarheit und Sicherheit über ihr eigentliches<br />

Wesen zu gewinnen. Vielmehr gehen auch heute noch<br />

die Ansichten der hervorragendsten Physiker, die sie<br />

speziell studiert haben, sehr weit auseinander; ja, sie<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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