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Die Weltraetsel

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55087 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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schen wie an den lebendigen Tieren eine Anzahl von<br />

eigentümlichen Veränderungen, vorzugsweise Bewegungen,<br />

welche den »toten« Naturkörpern fehlten:<br />

selbständige Ortsbewegung, Herzklopfen, Atemzüge,<br />

Sprache usw. Allein die Unterscheidung solcher »organischen<br />

Bewegungen« von ähnlichen Erscheinungen<br />

bei anorganischen Naturkörpern war nicht leicht<br />

und oft verfehlt; das fließende Wasser, die flackernde<br />

Flamme, der wehende Wind, der stürzende Fels zeigten<br />

dem Menschen ganz ähnliche Veränderungen, und<br />

es war sehr natürlich, daß der naive Naturmensch<br />

auch diesen »toten Körpern« ein selbständiges Leben<br />

zuschrieb. Von den bewirkenden Ursachen konnte<br />

man sich ja bei den letzteren ebensowenig befriedigende<br />

Rechenschaft geben als bei den ersteren.<br />

<strong>Die</strong> ältesten wissenschaftlichen Betrachtungen über<br />

das Wesen der menschlichen Lebenstätigkeiten treffen<br />

wir (ebenso wie diejenigen über den Körperbau des<br />

Menschen) bei den griechischen Naturphilosophen<br />

und Ärzten im sechsten und fünften Jahrhundert v.<br />

Chr. <strong>Die</strong> reiche Sammlung von bezüglichen, damals<br />

bekannten Tatsachen finden wir in der Naturgeschichte<br />

des Aristoteles; ein großer Teil seiner Angaben<br />

rührt wahrscheinlich von Demokritos und Hippokrates<br />

her. <strong>Die</strong> Schule des letzteren stellte auch bereits<br />

Erklärungsversuche an; sie nahm als Grundursache<br />

des Lebens bei Menschen und Tieren einen flüchtigen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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