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Die Weltraetsel

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55429 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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höchst interessant und lehrreich, würde uns aber hier<br />

viel zu weit führen; wir müssen uns damit begnügen,<br />

nur auf die wichtigsten Gestaltungen der Gottesidee<br />

und auf ihre Beziehung zu unserer heutigen, durch die<br />

reine Naturerkenntnis bedingten Weltanschauung<br />

einen flüchtigen Blick zu werfen. Für alle weiteren<br />

Untersuchungen über dieses interessante Gebiet verweisen<br />

wir auf das ausgezeichnete, mehrfach zitierte<br />

Werk von Adalbert Svoboda: »Gestalten des Glaubens«<br />

(2 Bände. Leipzig 1897).<br />

Wenn wir von allen feineren Abtönungen und bunten<br />

Gewandungen des Gottesbildes absehen, können<br />

wir füglich – mit Beschränkung auf den tiefsten Inhalt<br />

desselben – alle verschiedenen Vorstellungen darüber<br />

in zwei entgegengesetzte Hauptgruppen ordnen, in die<br />

theistische und die pantheistische Gruppe. <strong>Die</strong> letztere<br />

ist eng verknüpft mit der monistischen oder rationellen,<br />

die erstere mit der dualistischen oder mystischen<br />

Weltanschauung.<br />

I. Theismus: Gott und Welt sind zwei verschiedene<br />

Wesen. Gott steht der Welt gegenüber als deren<br />

Schöpfer, Erhalter und Regierer. Dabei wird Gott<br />

stets mehr oder weniger menschenähnlich gedacht, als<br />

ein Organismus, welcher dem Menschen ähnlich<br />

(wenn auch in höchst vollkommener Form) denkt und<br />

handelt. <strong>Die</strong>ser anthropomorphe Gott, offenbar polyphyletisch<br />

von den verschiedenen Naturvölkern er-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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