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Die Weltraetsel

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55375 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

353<br />

Grundzüge derselben in früheren Schriften ausführlich<br />

behandelt. Ich beschränke mich daher hier auf<br />

eine kurze Übersicht der wichtigsten Fortschritte, welche<br />

die Entwicklungslehre im Laufe des neunzehnten<br />

Jahrhunderts gemacht hat; sie zerfällt nach ihren Objekten<br />

in vier Hauptteile: sie betrifft die natürliche<br />

Entstehung 1. des Kosmos, 2. der Erde, 3. der irdischen<br />

Organismen und 4. des Menschen.<br />

Den ersten Versuch, die Verfassung und den mechanischen<br />

Ursprung des ganzen Weltgebäudes nach<br />

»Newtonschen Grundsätzen« – d.h. durch mathematische<br />

und physikalische Gesetze – in einfachster Weise<br />

zu erklären, unternahm Immanuel Kant in seinem berühmten<br />

Jugendwerke, der »Allgemeinen Naturgeschichte<br />

und Theorie des Himmels« (1755). Leider<br />

blieb dieses großartige und kühne Werk 90 Jahre hindurch<br />

fast unbekannt; es wurde erst 1845 durch Alexander<br />

Humboldt wieder ausgegraben, im ersten Bande<br />

seines »Kosmos«. Inzwischen war aber der große<br />

französische Mathematiker Pierre Laplace selbständig<br />

auf ähnliche Theorien wie Kant gekommen und führte<br />

dieselben mit mathematischer Begründung weiter aus<br />

in seiner »Exposition du systeme du monde« (1796).<br />

Sein Hauptwerk »Mécanique céleste« erschien im<br />

Jahre 1799. <strong>Die</strong> übereinstimmenden Grundzüge der<br />

Kosmogenie von Kant und Laplace beruhen bekanntlich<br />

auf einer mechanischen Erklärung der Planeten-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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