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Die Weltraetsel

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55384 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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den Gedanken, Apparate zu bauen, die sich, einmal in<br />

Bewegung gesetzt, immerfort in derselben Weise weiter<br />

bewegen. Man übersah dabei, daß jede Bewegung<br />

auf äußere Hindernisse stößt und allmählich aufhört,<br />

wenn nicht ein neuer Anstoß von außen erfolgt, wenn<br />

nicht eine neue Kraft zugeführt wird, die jene Hindernisse<br />

überwindet. So würde z.B. ein schwingender<br />

Pendel in Ewigkeit mit derselben. Geschwindigkeit<br />

sich hin und her bewegen, wenn nicht der Widerstand<br />

der Luft und die Reibung im Aufhängungspunkte die<br />

mechanische lebendige Kraft seiner Bewegung allmählich<br />

aufhöben und in. Wärme verwandelten. Wir<br />

müssen ihm durch einen neuen Anstoß (oder bei der<br />

Pendeluhr durch Aufziehen des Gewichtes) neue mechanische<br />

Kraft zuführen. Daher ist die Konstruktion<br />

einer Maschine, welche ohne äußere Hilfe einen Arbeitsüberschuß<br />

erzeugt, durch den sie sich selbst immerfort<br />

im Gang erhält, unmöglich. Alle Versuche,<br />

ein solches Perpetuum mobile zu bauen, mußten fehlschlagen;<br />

die Erkenntnis des Substanzgesetzes bewies<br />

sodann auch theoretisch die Unmöglichkeit desselben.<br />

Anders verhält es sich aber, wenn wir den Kosmos<br />

als Ganzes ins Auge fassen, das unendliche Weltall,<br />

welches in ewiger Bewegung begriffen ist. <strong>Die</strong> unendliche<br />

Materie, welche objektiv denselben erfüllt, nennen<br />

wir in unserer subjektiven Vorstellung »Raum«;<br />

die ewige Bewegung derselben, die objektiv eine peri-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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