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Die Weltraetsel

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55221 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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verdiente Berücksichtigung gefunden. Es waren bisher<br />

fast ausschließlich die Pädagogen, welche sich mit<br />

einem Teile derselben beschäftigten; durch ihren<br />

praktischen Beruf darauf angewiesen, die Ausbildung<br />

der Seelentätigkeit beim Kinde zu leiten und zu überwachen,<br />

mußten sie auch theoretisches Interesse an<br />

den dabei beobachteten psychogenetischen Tatsachen<br />

finden. Indessen standen diese Pädagogen – soweit sie<br />

überhaupt darüber nachdachten! – in der Neuzeit wie<br />

im Altertum größtenteils im Banne der herrschenden<br />

dualistischen Psychologie; dagegen waren sie mit den<br />

wichtigsten Tatsachen der vergleichenden Psychologie,<br />

sowie mit der Organisation und Funktion des Gehirns<br />

meistens nicht bekannt. Außerdem aber betrafen<br />

ihre Beobachtungen größtenteils erst die Kinder im<br />

schulpflichtigen Alter oder in den unmittelbar vorhergehenden<br />

Lebensjahren. <strong>Die</strong> merkwürdigen Erscheinungen,<br />

welche die individuelle Psychogenie des Kindes<br />

gerade in den ersten Lebensjahren darbietet, und<br />

welche alle denkenden Eltern freudig bewundern,<br />

wurden fast niemals Gegenstand eingehender wissenschaftlicher<br />

Studien. Hier hat erst Wilhelm Preyer<br />

(1881) Bahn gebrochen, in seiner interessanten<br />

Schrift über »<strong>Die</strong> Seele des Kindes; Beobachtungen<br />

über die geistige Entwicklung des Menschen in den<br />

ersten Lebensjahren«. Indessen müssen wir, um volle<br />

Klarheit zu gewinnen, noch weiter zurückgehen, bis<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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