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Die Weltraetsel

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55612 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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seiner Weltanschauung überhaupt verzichtet, sich<br />

aber gleichzeitig einem beliebigen »Glauben« in die<br />

Arme wirft, mit dem ist natürlich nicht weiter zu verhandeln.<br />

Durch Tausende von Gesprächen, die ich im Laufe<br />

eines halben Jahrhunderts mit gebildeten Männern<br />

und Frauen der verschiedensten Berufskreise gehabt<br />

habe, bin ich zu der festen Überzeugung gelangt, daß<br />

der Monismus schon jetzt viel mehr Anhänger besitzt,<br />

als man gewöhnlich annimmt – und Tausende von zustimmenden<br />

Briefen, die in den drei Jahren seit Erscheinen<br />

der »Welträtsel« an mich gerichtet wurden,<br />

haben diese Überzeugung bestätigt. Ganz besonders<br />

gilt das von den Kreisen der denkenden Naturforscher<br />

und Naturfreunde; sicher die größere Hälfte, wahrscheinlich<br />

mehr als drei viertel derselben steht auf<br />

dem Boden meiner »Welträtsel«. Meine Gegner bestreiten<br />

dies und weisen auf die geringe Zahl von<br />

namhaften Naturkundigen hin, die sich meinem »Bekenntnis«<br />

öffentlich angeschlossen haben. <strong>Die</strong> Erklärung<br />

dieser Erscheinung ist aber sehr einfach: Erstens<br />

fühlen überhaupt viele denkende Naturforscher gar<br />

kein Bedürfnis, ihre Innerste Überzeugung anderen<br />

mitzuteilen – dagegen ist nichts zu sagen. – Zweitens<br />

sind zahlreiche treffliche Gelehrte (darunter mehrere<br />

meiner nächsten Freunde) der Ansicht, daß man diese<br />

höchsten und wertvollsten Ergebnisse der Wissen-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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