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Die Weltraetsel

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55533 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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gen Lebens eigentlich beschaffen sein soll, das hat<br />

uns noch keine »Offenbarung« gesagt. Solange der<br />

»Himmel« für den Menschen ein blaues Zelt war, ausgespannt<br />

über der scheibenförmigen Erde und erleuchtet<br />

durch das blinkende Lampenlicht einiger tausend<br />

Sterne, konnte sich die menschliche Phantasie<br />

oben in diesem Himmelsaal allenfalls das ambrosische<br />

Gastmahl der olympischen Götter oder die Tafelfreuden<br />

der Walhallabewohner vorstellen. Nun ist<br />

aber neuerdings für alle diese Gottheiten und für die<br />

mit ihnen tafelnden »unsterblichen Seelen« die offenkundige,<br />

von David Strauß geschilderte Wohnungsnot<br />

eingetreten; denn wir wissen jetzt durch die Astrophysik,<br />

daß der unendliche Raum mit ungenießbarem<br />

Äther erfüllt ist, und daß Millionen von Weltkörpern,<br />

nach ewigen ehernen Gesetzen bewegt, sich rastlos in<br />

demselben umhertreiben, alle im ewigen großen<br />

»Werden und Vergehen« begriffen.<br />

<strong>Die</strong> Stätten der Andacht, in denen der Mensch sein<br />

religiöses Gemütsbedürfnis befriedigt und die Gegenstände<br />

seiner Anbetung verehrt, betrachtet er als seine<br />

geheiligten »Kirchen«. <strong>Die</strong> Pagoden im buddhistischen<br />

Asien, die griechischen Tempel im klassischen<br />

Altertum, die Synagogen in Palästina, die Moscheen<br />

in Ägypten, die katholischen Dome im südlichen und<br />

die evangelischen Kathedralen im nördlichen Europa<br />

– alle diese »Gotteshäuser« sollen dazu dienen,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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