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Die Weltraetsel

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55168 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

146<br />

komme später (im 10. Kapitel) darauf zurück.<br />

<strong>Die</strong> ganze eigentümliche Natur vieler Seelenerscheinungen,<br />

und vor allem des Bewußtseins bedingt<br />

gewisse Abänderungen und Modifikationen unserer<br />

naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden. Besonders<br />

wichtig ist hier der Umstand, daß zu der gewöhnlichen,<br />

objektiven, äußeren Beobachtung noch<br />

die introspektive Methode treten muß, die subjektive,<br />

innere Beobachtung, welche die Spiegelung unseres<br />

»Ich« im Bewußtsein bedingt. Von dieser »unmittelbaren.<br />

Gewißheit des Ich« gingen die meisten Psychologen<br />

aus: »Cogito, ergo sum!« »Ich denke, also bin<br />

ich.« Wir werden daher zunächst auf diesen Erkenntnisweg<br />

und dann erst auf die anderen, ihn ergänzenden<br />

Methoden einen Blick werfen.<br />

Der weitaus größte Teil aller derjenigen Kenntnisse,<br />

welche seit Jahrtausenden in unzähligen Schriften<br />

über das menschliche Seelenleben niedergelegt sind,<br />

beruht auf introspektiver Seelenforschung, d.h. auf<br />

Selbstbeobachtung, und auf Schlüssen, welche wir<br />

aus der Assozion und Kritik dieser subjektiven, »inneren<br />

Erfahrungen« ziehen. Für einen wichtigen Teil<br />

der Seelenlehre ist dieser introspektive Weg überhaupt<br />

der einzig mögliche, vor allem für die Erforschung<br />

des Bewußtseins; diese Gehirnfunktion nimmt<br />

daher eine ganz eigentümliche Stellung ein und ist<br />

mehr als jede andere die Quelle unzähliger philoso-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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