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Die Weltraetsel

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55405 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

383<br />

onstheorie« gibt die volle Lösung.<br />

Seitdem Newton (1682) das Gravitationsgesetz<br />

aufgestellt, und seitdem Kant (1755) »die Verfassung<br />

und den mechanischen Ursprung des ganzen Weltgebäudes<br />

nach Newtonschen Grundsätzen« festgestellt –<br />

seitdem endlich Laplace (1796) dieses Grundgesetz<br />

des Weltmechanismus mathematisch begründet hatte,<br />

sind die sämtlichen anorganischen Naturwissenschaften<br />

rein mechanisch und damit zugleich rein atheistisch<br />

geworden. In der Astronomie und Kosmogenie,<br />

in der Geologie und Meteorologie, in der anorganischen<br />

Physik und Chemie gilt seitdem die absolute<br />

Herrschaft mechanischer Gesetze auf mathematischer<br />

Grundlage als unbedingt feststehend. Seitdem ist aber<br />

auch der Zweckbegriff aus diesem ganzen großen Gebiete<br />

verschwunden. Bereits am Schlusse des neunzehnten<br />

Jahrhunderts gelangte diese monistische Betrachtung<br />

nach harten Kämpfen zu allgemeiner Geltung;<br />

jetzt fragt kein Naturforscher mehr im Ernste<br />

nach dem Zwecke irgendeiner Erscheinung in diesem<br />

ganzen unermeßlichen Gebiete. Oder sollte wirklich<br />

noch heute im Ernste ein Astronom nach dem Zwecke<br />

der Planetenbewegungen oder ein Mineraloge nach<br />

dem Zwecke der einzelnen Kristallformen fragen?<br />

Oder sollte ein Physiker über den Zweck der elektrischen<br />

Kräfte oder ein Chemiker über den Zweck der<br />

Atomgewichte grübeln? Wir dürfen getrost antworten:<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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