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Die Weltraetsel

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55243 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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im Gegensatze zur biontischen (individuellen) – als<br />

phyletische Psychogenie bezeichnen. Obgleich diese<br />

neue Wissenschaft noch kaum ernstlich in Angriff genommen<br />

ist, obgleich selbst ihre Existenzberechtigung<br />

von den meisten Fachpsychologen bestritten<br />

wird, müssen wir für sie dennoch die allerhöchste<br />

Wichtigkeit und das größte Interesse in Anspruch<br />

nehmen. Denn nach unserer festen Überzeugung ist<br />

sie vor allem berufen, uns das große »Welträtsel«<br />

vom Wesen und der Entstehung unserer Seele zu<br />

lösen.<br />

<strong>Die</strong> Mittel und Wege, welche zu dem weit entfernten,<br />

im Nebel der Zukunft für Viele noch kaum erkennbaren<br />

Ziele der phylogenetischen Psychologie<br />

hinführen sollen, sind von denjenigen anderer stammesgeschichtlicher<br />

Forschungen nicht verschieden.<br />

Vor allem ist auch hier die vergleichende Anatomie,<br />

Physiologie und Ontogenie von höchstem Werte.<br />

Aber auch die Paläontologie liefert uns eine Anzahl<br />

von sicheren Stützpunkten; denn die Reihenfolge, in<br />

welcher die versteinerten Überreste der Vertebratenklassen<br />

nacheinander in den Perioden der organischen<br />

Erdgeschichte auftreten, offenbart uns teilweise, zugleich<br />

mit deren phyletischen Zusammenhang, auch<br />

die stufenweise Ausbildung ihrer Seelentätigkeit.<br />

Freilich sind wir hier, wie überall bei phylogenetischen<br />

Untersuchungen, zur Bildung zahlreicher Hypo-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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