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Die Weltraetsel

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55166 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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den Lebensvorgängen im Menschen – sämtlich als<br />

mechanische Naturerscheinungen aufgefaßt! – legte<br />

damals Virchow in einer Reihe ausgezeichneter Artikel<br />

in den ersten Bänden des von ihm herausgegebenen<br />

Archivs für pathologische Anatomie nieder. Wohl<br />

die bedeutendste unter diesen Abhandlungen und diejenige,<br />

in welcher er seine damalige monistische<br />

Weltanschauung am klarsten zusammenfaßte, ist die<br />

Arbeit über »<strong>Die</strong> Einheitsbestrebungen in der wissenschaftlichen<br />

Medizin« (1849). Es geschah gewiß mit<br />

Bedacht und mit der Überzeugung ihres philosophischen<br />

Wertes, daß Virchow 1856 dieses »medizinische<br />

Glaubensbekenntnis« an die Spitze seiner »Gesammelten<br />

Abhandlungen zur wissenschaftlichen Medizin«<br />

stellte. Er vertritt darin ebenso klar als bestimmt<br />

die fundamentalen Prinzipien unseres heutigen<br />

Monismus, wie ich sie hier mit Bezug auf die Lösung<br />

der »Welträtsel« darstelle; er verteidigt die alleinige<br />

Berechtigung der Erfahrungswissenschaft, deren einzige<br />

zuverlässige Quellen Sinnestätigkeit und Gehirnfunktion<br />

sind; er bekämpft ebenso entschieden den<br />

anthropologischen Dualismus, jede sogenannte Offenbarung<br />

und jede »Transzendenz« mit ihren zwei<br />

Wegen: »Glauben und Anthropomorphismus«. Vor<br />

allem betont er den monistischen Charakter der Anthropologie,<br />

den untrennbaren Zusammenhang von<br />

Geist und Körper, von Kraft und Materie; am Schlus-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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