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Die Weltraetsel

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55178 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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turwissenschaft völlig verschieden sind. Den schärfsten<br />

Ausdruck findet diese Bekehrung in seinem Prinzip<br />

des psychophysischen Parallelismus, wonach zwar<br />

einem »jeden psychischen Geschehen irgendwelche<br />

physische Vorgänge entsprechen«, beide aber völlig<br />

unabhängig voneinander sind und nicht in natürlichem<br />

Kausalzusammenhang stehen. <strong>Die</strong>ser vollkommene<br />

Dualismus von Leib und Seele, von Natur und<br />

Geist hat begreiflicherweise den lebhaften Beifall der<br />

herrschenden Schulphilosophie und wird von ihr als<br />

ein bedeutungsvoller Fortschritt gepriesen, um so<br />

mehr, als er von einem angesehenen Naturforscher bekannt<br />

wird, der früher die entgegengesetzten Anschauungen<br />

unseres modernen Monismus vertrat. Da<br />

ich selbst auf diesem letzteren, »beschränkten« Standpunkt<br />

seit mehr als vierzig Jahren stehe und mich<br />

trotz aller bestgemeinten Anstrengungen nicht von<br />

ihm habe losmachen können, muß ich natürlich die<br />

»Jugendsünden« des jungen Physiologen Wundt für<br />

die richtige Naturerkenntnis halten und sie gegen die<br />

entgegengesetzten Grundanschauungen des alten Philosophen<br />

Wundt energisch verteidigen.<br />

Sehr interessant ist der totale philosophische Prinzipienwechsel,<br />

der uns hier wieder bei Wundt wie früher<br />

bei Kant, Virchow, Du Bois-Reymond, aber auch<br />

bei Karl Ernst Baer und bei anderen begegnet. In ihrer<br />

Jugend umfassen diese kühnen und talentvollen Na-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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