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Die Weltraetsel

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55466 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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senschaft unentbehrlich; denn sie erklärt erst die Tatsachen<br />

durch Annahme von Ursachen. Wer auf die<br />

Theorie ganz verzichten und reine Wissenschaft bloß<br />

aus »sicheren Tatsachen« aufbauen will (wie es oft<br />

von beschränkten Köpfen in der modernen sogenannten<br />

»exakten Naturwissenschaft« geschieht), der verzichtet<br />

damit auf die Erkenntnis der Ursachen überhaupt<br />

und somit auf die Befriedigung des Kausalitätsbedürfnisses<br />

der Vernunft.<br />

<strong>Die</strong> Gravitationstheorie in der Astronomie (Newton),<br />

die kosmologische Gastheorie in der Kosmogenie<br />

(Kant und Laplace), das Energieprinzip in der<br />

Physik (Mayer und Helmholtz), die Atomtheorie in<br />

der Chemie (Dalton), die Vibrationstheorie in der<br />

Optik (Huygens), die Zellentheorie in der Gewebelehre<br />

(Schleiden und Schwann), die Deszendenztheorie<br />

in der Biologie (Lamarck und Darwin) sind gewaltige<br />

Theorien ersten Ranges; sie erklären eine ganze Welt<br />

von großen Naturerscheinungen durch Annahme einer<br />

gemeinsamen Ursache für alle einzelnen Tatsachen<br />

ihres Gebietes und durch den Nachweis, daß alle Erscheinungen<br />

in demselben zusammenhängen und<br />

durch feste, von dieser einen Ursache ausgehende Gesetze<br />

geregelt werden. Dabei kann aber diese Ursache<br />

selbst ihrem Wesen nach unbekannt oder nur eine<br />

»provisorische Hypothese« sein. <strong>Die</strong> »Schwerkraft«<br />

in der Gravitationstheorie und in der Kosmogenie, die<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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