Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
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3.2.3 Die Institutsförderung des NFR<br />
Norwegen hat eine vergleichsweise große außeruniversitäre <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>szene, vor allem im<br />
Bereich der Sozial(-, Geistes- <strong>und</strong> Kultur)wissenschaften. Bei der Förderung <strong>und</strong> Evaluierung<br />
dieser Institute hat man in den letzten Jahren einen neuen Weg eingeschlagen. Bis vor einigen<br />
Jahren war die Mittelvergabe so organisiert, dass die Gelder direkt von den Ministerien an die<br />
jeweiligen Institute vergeben wurden. Die Ministerien haben sich nun entschieden, dem<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>rat einen Teil diese Budgets zu geben.<br />
In der Abteilung ”Kultur <strong>und</strong> Gesellschaft” macht die Infrastrukturförderung ungefähr ein<br />
Viertel des Gesamtbudgets aus, also r<strong>und</strong> 100 Millionen NOK bzw. 12,5 Millionen EURO.<br />
Dieses Geld wird nun nicht mehr bloß weiterverteilt, sondern es ist auch mit verschiedenen<br />
Auflagen <strong>und</strong> Evaluierungsmechanismen verb<strong>und</strong>en. Zum einen werden gemeinsam (Output-<br />
)Indikatoren vereinbart, wie z.B. Anzahl der Projekte, Schaffung von internationalen<br />
Kooperationen etc.. Ein anderer Typ von Indikatoren besteht darin, den Prozentanteil zu<br />
bemessen, der bei der <strong>Forschung</strong> des Instituts in strategische <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>programme gehen<br />
soll.<br />
In der konkreten Abwicklung bedeutet das Folgendes: Außeruniversitäre Institute in<br />
Norwegen haben normalerweise thematische Schwerpunkte (z.B. Cultural Studies, <strong>Forschung</strong><br />
über den Wohlfahrtsstaat etc.). Diese Institute werden nun vom Norwegischen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>rat<br />
dazu angehalten, selbst verschiedene strategische Programme über die eigenen Aktivitäten zu<br />
formulieren, womit nicht konkrete <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>themen gemeint sind, sondern breite<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>felder. Dazu müssen aber auch die verschiedenen Rahmenbedingungen wie z.B.<br />
die Mitarbeit von DissertantInnen, Post-Docs <strong>und</strong> andere Aktivitäten benannt werden Der<br />
Punkt dabei ist, dass diese Vorschläge sowohl vor ab als auch ex post evaluiert <strong>und</strong> gewertet<br />
werden. All das geschieht in Dreijahresperioden – <strong>und</strong> hat sich bis jetzt allem Anschein nach<br />
bewährt. Dieses Konzept ähnelt in gewisser Weise den Strukturen des 5. Rahmenprogramms<br />
<strong>und</strong> der dort gehandhabten Evaluierung großer Projekte. In Norwegen soll es auch bei den<br />
Universitäten implementiert werden.<br />
Diese Art von integrierten Projekten scheint ein recht erfolgreicher Mechanismus zu sein, für<br />
dessen Implementierung allerdings einige Jahrenötig waren. Tatsächlich bedeutet diese Form<br />
der Evaluierung ja auch eine völlig neue, intensivere Kommunikationsstruktur zwischen dem<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>rat <strong>und</strong> den <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>instituten. Diese zum Teil wohl mühsamen Diskussionen<br />
haben aber in der Zwischenzeit anscheinend zur Entwicklung förderlicher<br />
Kommunikationsformen <strong>und</strong> Planungsstrukturen geführt.<br />
3.2.4 Das Norwegische Institut für Wissenschafts- <strong>und</strong> Hochschulforschung<br />
(NIFU)<br />
Die Geschichte des Norwegischen Instituts für Wissenschafts- <strong>und</strong> Hochschulforschung geht<br />
bis in die späten Fünfzigerjahre zurück, als eine <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>gruppe dieser Art im<br />
Norwegischen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>rat für die Sozial- <strong>und</strong> Geisteswissenschaften (NAVF) eingerichtet<br />
wurde. Mit der Gründung des ”neuen” Norwegischen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>rats im Jahr 1993 wurde das<br />
Institut teilautonom; seit Oktober 1996 operiert es als eigenständiges Institut. Seine<br />
Aufgabenbereiche liegen im Bereich der Wissenschafts- <strong>und</strong> Hochschulforschung. Das<br />
Institut bereitet statistisches Material aus dem Bereich Wissenschaft auf, führt Evaluationen<br />
durch <strong>und</strong> macht eigene <strong>Forschung</strong>. Das Institut wird vom Norwegischen Wissenschaftsrat<br />
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