22.01.2014 Aufrufe

Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GutachterInnen bei 53,2 Jahren. Für die Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften bestehen 17<br />

Fachausschüsse, in denen Fachgebiete mit jeweils zwischen 2 <strong>und</strong> 7 GutachterInnen <strong>und</strong><br />

jeweils zwei StellvertreterInnen bestehen.<br />

Wie andere Institutionen der Selbstverwaltung <strong>und</strong> Interessenspolitik der ForscherInnen<br />

ergibt sich auch in der DFG das Problem, dass jeweils die sozial <strong>und</strong> symbolisch stärksten<br />

Institutionen bzw. AkteurInnen repräsentiert sind. Interessensgegensätze innerhalb der<br />

ForscherInnen („primäres“/“sek<strong>und</strong>äres“ Segment des Arbeitsmarktes für ForscherInnen,<br />

„insider“/“outsider“ Problematik) kommen damit nicht zur Austragung, sondern drohen<br />

einseitig zugunsten der jeweils dominanten Interessengruppierungen vertreten zu werden.<br />

Zudem ergibt sich durch den Bestell- bzw. Wahlmodus eine Verdoppelung einer bestehenden<br />

Machtverteilung im wissenschaftlichen Feld in der maßgeblichen Förderungsinstitution. Dies<br />

gilt insbesondere hinsichtlich der Verhältnisse zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen, zwischen<br />

Alterskohorten <strong>und</strong> zwischen „etablierten“ <strong>und</strong> „nicht-etablierten“ <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>inhalten.<br />

Einschränkend ist jedoch festzustellen, dass nur 6,9 % des B<strong>und</strong>esbudgets auf die Deutsche<br />

<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>gemeinschaft entfallen, aber immerhin 16,2 % der unter Projektmittel rubrizierten<br />

<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>förderungsmittel des B<strong>und</strong>es (2000 insgesamt 42,8 % des <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>budgets des<br />

B<strong>und</strong>es sind als Projektförderung ausgewiesen.). Auf die SGK entfielen im Jahr 2000 385,8<br />

Mio. DM oder 16,5% der insgesamt bewilligten Mittel (vgl. Diagramm 3). Der Anteil an<br />

Finanzierungsmitteln für die SGK blieb über die letzten Jahre stabil zwischen 15% <strong>und</strong> 17%.<br />

Im Jahresdurchschnitt 2000 wurden damit 5050 Personen in unterschiedlicher Form<br />

beschäftigt.<br />

Die DFG verfügt über eine große Anzahl von Leitungs- <strong>und</strong> Beratungsgremien. Neben den<br />

Gremien - die größerenteils aus ehrenamtlichen Mitgliedern bestehen - verfügt die<br />

Geschäftsstelle der DFG über r<strong>und</strong> 600 hauptamtliche MitarbeiterInnen.<br />

Die für einen Fachbereich/eine Förderungsart zuständige Geschäftsstelle der DFG holt zu<br />

jedem Förderungsantrag in der Regel zwei Gutachten ein. Die GutachterInnen geben<br />

unabhängig voneinander ihre Stellungnahme dem Vorsitzenden des Fachausschusses weiter,<br />

der ein zusammenfassendes Urteil abgibt. Gegebenenfalls werden SondergutachterInnen<br />

herangezogen. Die Entscheidung über die Anträge wird vom Hauptausschuss der DFG<br />

getroffen.<br />

In den Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften sind insgesamt 23 Frauen (12,2% der 189<br />

GutachterInnen insgesamt) gewählte Gutachterinnen, weitere 23 Frauen stellvertretende<br />

Gutachterinnen (16,2% der 142 stellvertretenden GutachterInnen insgesamt) In einzelnen<br />

Disziplinen wurde keine einzige Frau als GutachterIn gewählt (Katholische Theologie,<br />

Rechtswissenschaften <strong>und</strong> Geographie). Insgesamt fällt bei der disziplinären Gliederung der<br />

Fachausschüsse die völlig ungebrochene Wiederholung des universitären Fächerkanons<br />

deutscher Universitäten auf. Weiters drängt sich die Frage auf, ob <strong>und</strong> in welchem Umfang<br />

der Bestellungsmodus (Wahl durch promovierte ForscherInnen der Universitäten <strong>und</strong> großen<br />

staatlichen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>institutionen) tendenziell strukturkonservative Effekte hat.<br />

197

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!