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Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

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Der Jubiläumsfonds der Schwedischen Reichsbank<br />

Sehr viel mehr Geld gibt es von der Schwedischen Reichsbank. Deren Fonds wurde anlässlich<br />

der 300-Jahr-Feierlichkeiten der schwedischen Reichsbank im Jahr 1968 ins Leben gerufen.<br />

Die ersten <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>förderungen wurden indes bereits 1965 gegeben. Im Jahr 1993<br />

bewilligte der Reichstag (also das schwedische Parlament) eine weitere Stiftung für die<br />

Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften. Im Jahr darauf wurden die ersten Unterstützungen für<br />

<strong>Forschung</strong>en vergeben. Seit seiner Einführung hat der Jubiläumsfonds r<strong>und</strong> 4 Milliarden SKR<br />

(im Wert von 1999, also r<strong>und</strong> 450 Millionen EURO) für wissenschaftliche <strong>Forschung</strong><br />

ausgeschüttet.<br />

In den vergangenen Jahren hat die Reichsbank ihre <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>förderung massiv erhöht:<br />

Waren es 1993 nur 60,5 Millionen SKR, so sind es 1999 422 SKR gewesen (also 6,7 bzw. 47<br />

Millionen EURO). Davon geht jeweils die Hälfte in die Stiftung der Reichbank <strong>und</strong> in den<br />

Fonds für die Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften. Gemeinsam mit dem Anwachsen der<br />

Förderungen haben sich vor allem auch die Unterstützungen für die Geisteswissenschaften<br />

verstärkt: An sie gingen 1999 58 % der Gelder, 40 % gingen an die Sozial- <strong>und</strong><br />

Rechtswissenschaften, der Rest verteilte sich auf andere Disziplinen.<br />

Thematisch fördert die Stiftung der Reichsbank mit ihren 211 Millionen SKR (also r<strong>und</strong> 24<br />

Millionen EURO) vor allem <strong>Forschung</strong>en, die sich mit den gesellschaftlichen, kulturellen,<br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> technischen Veränderungen befassen, insbesondere im Zusammenhang<br />

mit dem Individuum. Gemäß dem Status der Stiftung geht es vor allem um die Förderung<br />

jener <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>bereiche, die ansonsten nicht ausreichend unterstützt werden. Das Geld geht<br />

dabei vor allem an individuelle ForscherInnen.<br />

Der Fonds für die Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften, ebenfalls mit 211 Millionen SKR<br />

dotiert, fördert dagegen große <strong>und</strong> interdisziplinäre Projekte <strong>und</strong> hat dabei mehrere Ziele: Vor<br />

allem soll dabei erstens interdisziplinäre <strong>Forschung</strong> gefördert werden. Außerdem soll die so<br />

geförderte <strong>Forschung</strong> zu nationalen oder internationalen Kooperationen führen, sie soll<br />

postgraduale Ausbildung fördern, der Rekrutierung von NachwuchsforscherInnen dienen <strong>und</strong><br />

schließlich für Mobilität sorgen – sowohl zwischen den schwedischen Universitäten aber auch<br />

international.<br />

Die Fonds für die Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften hat sich vor allem zweier Themen<br />

angenommen: zum Einen den “Gr<strong>und</strong>lagen der Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften” <strong>und</strong> zum<br />

Anderen den “gesellschaftlichen Wandlungen in Raum <strong>und</strong> Zeit”. Besonderes Augenmerk bei<br />

der Vergabe der Förderungen wird darauf gelegt, dass die Ergebnisse der <strong>Forschung</strong>en<br />

innerhalb <strong>und</strong> außerhalb der Scientific Community kommuniziert werden. Zudem wurde aus<br />

dem Topf des Fonds für die Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften Gelder für Recherchen für<br />

künftige Projekte vergeben.<br />

Zum Schluss noch einige Worte zur schwedischen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>landschaft im Bereich der<br />

SGK- Wissenschaften. In Schweden wird, ähnlich wie in Österreich, ein überwiegender Teil<br />

der SGK-wissenschaftlichen <strong>Forschung</strong> innerhalb der Universitäten betrieben. Es gibt zwar<br />

einige Institute <strong>und</strong> Zentren für Sozialforschung, doch die sind ebenfalls zumeist innerhalb<br />

der universitären Strukturen angesiedelt. So gibt es an der Universität Stockholm ein Institut<br />

für Sozialforschung, das von Robert Erikson geleitet worden war (jetzt Chef des FAS). Dieses<br />

Institut war Teil des universitären Departments für Soziologie. Der außeruniversitäre Anteil<br />

beträgt – vor allem in den Sozialwissenschaften – nur einige wenige Prozent. Insbesondere<br />

die Gr<strong>und</strong>lagenforschung findet also zum überwiegenden Teil an den Universitäten statt.<br />

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