Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
der Abstimmung zwischen den Fachministerien. Ein eigenständiges<br />
Wissenschaftsministerium wurde erst 1981 gegründet, in weiterer Folge jedoch mehrfach<br />
wieder mit dem Industrie- bzw. Bildungsressort zusammengeführt <strong>und</strong> von diesen wieder<br />
getrennt. Auch nach der Einführung eines <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>kompetenzen bündelnden Ministeriums<br />
ist der Einfluss der anderen Fachministerien in ihrem Bereich stark geblieben. Eine<br />
interministerielle Abstimmung zählt damit zu den wesentlichen Herausforderungen, für die<br />
1998 neue Strukturen geschaffen wurden (vgl. Comité interministeriel de la recherche<br />
scientifique et technologique (CIRST)). Seit 2000 existiert ein eigenständiges<br />
Wissenschaftsministerium, für den Lehrbetrieb an den Universitäten ist jedoch das<br />
Bildungsministerium zuständig.<br />
6.1.2 Rezente Entwicklungen im französischen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>förderungssystem<br />
Mit dem Wechsel zur linken Koalitionsregierung unter der Führung des Parti Socialiste (PS)<br />
<strong>und</strong> dem Ministerpräsidenten Jospin wurde ein neuerlicher Reformschub in der französischen<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>politik ausgelöst. Ziel ist unter anderem eine Verbesserung der Koordination<br />
staatlicher <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>politik <strong>und</strong> eine verstärkte Ausrichtung des <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>systems an<br />
politisch definierten Zielvorgaben.<br />
Als ein Gremium, das eine konzertierte nationale <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>politik definieren soll, wurde ein<br />
interministeriellen Komitee für die wissenschaftliche <strong>und</strong> technische <strong>Forschung</strong> (CIRST -<br />
Comité Interministeriel de la recherche scientifique et technologique) eingerichtet. In zwei<br />
Sitzungen (Juli 1998/Juni 1999) wurden unter anderem folgende Prioritäten der<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>politik in den einzelnen Disziplinen beschlossen:<br />
1) Biowissenschaften (life sciences): inhaltliche Konzentration Genomforschung,<br />
medizinische Technologien, Neuro- <strong>und</strong> Kognitionswissenschaften, pharmazeutische<br />
<strong>Forschung</strong> (Infektionskrankheiten)<br />
2) Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien: Gründung des interministeriellen<br />
Komitees für die Informationsgesellschaft, Gründung des Koordinationskomitees für<br />
Kommunikations- <strong>und</strong> Informationswissenschaften <strong>und</strong> -technologien<br />
(Zwischenbericht: Mai 2000), Arbeit des Netzwerks für<br />
Telekommunikationsforschung (RNRT - Réseau national de recherche en<br />
télécommunications)<br />
3) Human- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften: Gründung eines Beirats zur Koordination der<br />
Human- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften, Gründung von regionalen "Maisons des Sciences<br />
de l'Homme" sowie einer Vernetzungsstruktur, Ausrichtung spezieller ministerielle<br />
Programme (ACI) zu interdisziplinären Themen im Bereich der SGK (Stadt, Arbeit,<br />
Schule)<br />
4) Energie: Schwerpunktsetzung auf erneuerbare Energien, nukleare Abfälle <strong>und</strong><br />
nukleare Sicherheit<br />
5) Verkehr <strong>und</strong> Stadtplanung: Erneuerung des <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>programms zur Innovation in<br />
den Verkehrstechnologien (PREDIT), Gründung eines technologischen Netzwerks<br />
zur Stadtplanung<br />
155