Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
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Diese Entwicklung lief parallel zu strukturellen <strong>und</strong> funktionalen Problemen in den Geistes<strong>und</strong><br />
Sozialwissenschaften, die 1998 vom Schweizerischen Wissenschaftsrat aufgezeigt<br />
wurden: mangelnde Ressourcen, ungenügende Nachwuchsförderung, Unwägbarkeiten in der<br />
akademischen Laufbahn, demotivierte Forschende ohne tragfähige Zukunftsperspektiven,<br />
Abkapselung der einzelnen Fachbereiche, unzulängliche Doktorandenausbildung, keine<br />
gemeinsamen Ziele, usw.“ 114<br />
Mittlerweile – Ende Juni 2001 – wurden vier weitere <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>schwerpunkte bewilligt;<br />
zwei aus dem Bereich Informationstechnologien, einer aus dem Bereich der<br />
Wirtschaftswissenschaften, einer aus dem engeren Bereich der Sozial- <strong>und</strong><br />
Kulturwissenschaften, nämlich: „North-South: Research partnerships for mitigating<br />
syndromes of global change“ an der Universität Bern.<br />
Wie erwähnt, hat die Tatsache, dass in der ersten Auswahlr<strong>und</strong>e der Nationales<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>schwerpunkte keines aus dem Bereich der Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften<br />
ausgewählt wurde (sondern erst in der zweiten, nachträglichen), zu einer intensiven Debatte<br />
innerhalb der scientific community der Schweiz über den Bereich der Sozial- <strong>und</strong><br />
Geisteswissenschaften, ihrer Qualität <strong>und</strong> Relevanz, geführt. Allerdings hat diese Diskussion<br />
schon vor ein paar Jahren mit einigen Evaluationen dieses Bereichs begonnen, vor allem mit<br />
den quantitativen <strong>und</strong> qualitativen Studien im Auftrag des Schweizerischen Wissenschafts<strong>und</strong><br />
Technologierates (SWTR) <strong>und</strong> den darauffolgenden Arbeiten, zuletzt etwa jene von Peter<br />
Farago <strong>und</strong> der Stellungnahme des Wissenschaftspolitischen Rats der SAGW, beide aus dem<br />
Jahr 2001.<br />
8.1.3 Institutionen der Wissenschaftsplanung <strong>und</strong> -steuerung<br />
Wie bereits erwähnt hat der B<strong>und</strong> eine wichtige Bedeutung auch in der Organisation der<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>landschaft <strong>und</strong> der <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>förderung. Er hat über die Schwerpunktprogramme<br />
<strong>und</strong> über das Universitätsförderungsgesetz <strong>und</strong> das <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>gesetz einen maßgeblichen<br />
steuernden Einfluß. „Wie schon in der Vergangenheit kann <strong>und</strong> muss der B<strong>und</strong> – als<br />
nationaler Akteur mit internationalem Hintergr<strong>und</strong> – [...] eine Pionierfunktion wahrnehmen.<br />
So dokumentiert <strong>und</strong> beklagt er z.B. in seinen Berichten die ungenügende Entwicklung der<br />
Sozialwissenschaften an den Universitäten schon seit Anfangs der siebziger Jahre regelmäßig.<br />
Er hat Signale zur Förderung der sozialwissenschaftlichen <strong>Forschung</strong> gesetzt, sei es über die<br />
nationalen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>programme oder über das Schwerpunktprogramm „Zukunft Schweiz“,<br />
[...] Die kantonalen Universitäten <strong>und</strong> Hochschulen haben zwar ihrerseits ihr Engagement für<br />
die Sozialwissenschaften in letzter Zeit verstärkt, bzw. sind daran, es zu verstärken.“ 115<br />
In der Ausübung seiner forschungspolitischen Kompetenz ist der B<strong>und</strong> selbstverständlich<br />
stark auf die zuständige Abteilung im Eidgenössischen Departement des Inneren angewiesen,<br />
bzw. delegiert er Aufgaben diese Abteilung, das Büro für Bildung <strong>und</strong> Wissenschaft (BBW).<br />
114 Charles Kleiber : Das geistige Erbe unterhalten. [Artikel] in: Tagesanzeiger, 16.5.2001<br />
115 Wissenschaftspolitischer Rat der Sozialwissenschaften in der Schweizer Akademie der Geistes- <strong>und</strong><br />
Sozialwissenschaften: Eine Stellungsnahmen der Schweizer Sozialwissenschaften zum Arbeitsauftrag der<br />
Gruppe Schuwey. September 2001.<br />
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