Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
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3.1.3 Institutionen der Wissenschaftsplanung <strong>und</strong> –steuerung:Der Norwegische<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>rat (NFR)<br />
Der Norwegische <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>rat (NFR) ist in den vergangenen Jahren zur Schlüsselinstitution<br />
der <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>förderung in Norwegen geworden. Weil ihm fast alle wichtigen Kompetenzen<br />
des vormals zuständigen Ministeriums übertragen wurden, beschränkt sich diese Darstellung<br />
ganz auf diese Institution. Der NFR ging aus dem NAVF hervor, dem ehemaligen Rat für<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung, der 1949 gegründet worden war <strong>und</strong> der als Schnittstelle zwischen der<br />
Scientific Community <strong>und</strong> den AnwenderInnen (insbesondere im Bereich der staatlichen<br />
Bürokratien) fungierte. Der NFR wurde 1993 als Zusammenschluss von fünf verschiedenen<br />
Räten eingerichtet. Im Gegensatz zu anderen Ländern hat Norwegen damit nur mehr einen<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>rat bzw. –fonds. Der vordringlichste Gr<strong>und</strong> für diese Zusammenlegung war die<br />
Schaffung einer Einrichtung, die effizient die nationalen Interessen vertritt <strong>und</strong> sowohl<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung wie auch angewandte <strong>Forschung</strong> sinnvoll koordiniert.<br />
Dementsprechend ist der NFR heute nicht nur für Gr<strong>und</strong>lagenforschung in allen Bereichen<br />
<strong>und</strong> Disziplinen, sondern eben auch für angewandte <strong>Forschung</strong> verantwortlich.<br />
Er hat darüber hinaus eine Vielzahl von forschungspolitischen Rollen zu spielen. So agiert der<br />
NFR erstens als Regierungsberater <strong>und</strong> soll gegenwärtige <strong>und</strong> zukünftige Erfordernisse für<br />
die <strong>Forschung</strong> erkennen. Der NFR ist zweitens Drehscheibe für unabhängige<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>programme, Projekte, strategische Programme sowie <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>institute, <strong>und</strong> er<br />
kümmert sich um die norwegische Teilnahme an internationalen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>programmen.<br />
Drittens fungiert der NFR als Koordinator, initiiert Netzwerke <strong>und</strong> organisiert<br />
Zusammenarbeit zwischen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>instituten, Ministerien, Handel <strong>und</strong> Industrie,<br />
öffentlichen Anliegen <strong>und</strong> Unternehmen, weiteren Quellen für <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>gelder <strong>und</strong> die<br />
Nutznießer von <strong>Forschung</strong>. Dieser Aufgabenvielfalt entspricht auch eine großzügige<br />
Personalausstattung: Der NFR hat r<strong>und</strong> 290 Angestellte. Für den öffentlichen <strong>und</strong><br />
transparenten Charakter der Förderung mag sprechen, dass 17.000 Personen jährlich den<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>rat besuchen.<br />
Der Norwegische <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>rat erhält im Jahr 2001 ca. 3,3 Milliarden NOK (0,42 Milliarden<br />
EURO) von den Ministerien, das ist mittlerweile mehr als ein Drittel der öffentlichen<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>gelder. Den Hauptanteil stellen dabei das Ministerium für Bildung, Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> kulturelle Angelegenheiten sowie das Ministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Handel. Die<br />
Quellen des NFR-Budgets teilen sich wie folgt auf die Ministerien auf:<br />
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