Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

Kooperationen, die einen Wechsel an einen anderen Standort usw. - insbesondere bei kleinen
Einrichtungen - möglich macht.
6.2.2 Action Concertée Incitative
Anlässlich zweier Sitzungen des CIRST (Interministerielles Komitee für wissenschaftliche
und technologische Forschung) im Juli 1998 und im Juni 1999 wurden von der französischen
Regierung einige große Forschungsschwerpunkte beschlossen, die unter anderem in den
Forschungsförderungsprogrammen der sogenannten 'Action Concertée Incitative'
(konzertierte, Anreiz bietende Aktion) Ausdruck fanden. Diese Schwerpunkte liegen vor
allem im Bereich der Bio-Wissenschaften und der medizinischen Forschung, aber auch im
Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften mit dem ACI "Travail"/"Arbeit" und dem ACI
"Ville"/"Stadt". Diese ACI's sind jeweils von einer, dem Wissenschaftsministerium
unterstehenden, ProgrammdirektorIn geleitet, der je ein wissenschaftlicher Beirat (ca. 20
Personen) zugeordnet ist und funktionieren alle nach dem Modus einer allgemeinen (mit einer
etwas eingeschränkten Thematik versehenen) jährlichen Ausschreibung, einer zweifachen
Begutachtung je eingereichtem Projekt und danach orientierter Auswahl der Projekte. Die zu
vergebende Gesamtsumme ist für die beiden sozialwissenschaftlichen Programme mit je
915.000 EURO im Jahr 2001 relativ gering und wird aus dem – für diesen Zweck neu
eingerichteten - Wissenschaftsfonds Fonds National de la Science (FNS)58 im
Wissenschaftsministerium finanziert.
Zu diesen inhaltlich orientierten Programminitiativen des Ministeriums, die im Jahr 2001 mit
wiederum etwas neu spezifizierten Ausschreibungen ('Arbeit im öffentlichen Sektor' für das
ACI 'Arbeit' und 'Neue Informations- und Kommunikationstechnologien und städtische
Dienstleistungen', 'Neue Informations- und Kommunikationstechnologien und Lebensstile'
bzw. 'Stadterneuerung' für das ACI 'Stadt') weiterlaufen, kommen vor allem transversale
Forschungsförderungsprogramme, die einerseits v.a. der Nachwuchsförderung, andererseits
der Internationalisierung der Sozialwissen-schaften gewidmet sind.
Die Strukturierung der Forschungsabteilung des Ministeriums mit insgesamt 7 - nach
Disziplingruppen eingeteilten - wissenschaftlichen BeraterInnen (= 'conseillers scientifiques'),
die nur für drei Jahre auf Teilzeitbasis arbeiten, während sie in ihrer Funktion als ForscherIn
oder UniversitätslehrendeR (teil-)karenziert sind, soll dazu führen, dass die Verbindung
zwischen administrativer und forschungspolitischer Orientierung des Ministeriums und dem
Wissenschaftsbetrieb laufend aktualisiert wird.
Im Bezug auf die Entwicklung der Forschungsprogramme (ACI u.a.) sind die 'conseillers
scientifiques' von entscheidender Bedeutung, da sie zumeist die Erstinitiative bei der
Einrichtung der Programme in den jeweiligen Disziplinen übernehmen.
Auf Basis eines Gesprächs (Interview 2) lässt sich die Entstehung eines
Forschungsprogramms wie folgt skizzieren:
Es gibt die Idee zu einem Programm von Seiten des 'Conseiller Scientifique' – Dieser
organisiert ein Kolloquium zum Thema – meist werden schwierige oder aktuell besonders
wichtige bzw. bislang vernachlässigte Themen gewählt – Daraufhin folgt ein
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Unter Fonds ist dabei keine eigenständige Institution, sondern ausschließlich ein zweckgewidmeter
Budgetansatz (‚une ligne de budget’) zu verstehen, der jährlich neu dotiert wird (vgl. Interview 2).
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