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Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

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Die SAGW hat aber auch eine bedeutende forschungspolitische Rolle im Bereich der SGK-<br />

Wissenschaften. Die Rolle hat sie in letzter Zeit auch durch eine Reihe von Konzepten,<br />

Strategien <strong>und</strong> Stellungnahmen betont.<br />

8.2 Strukturelle <strong>und</strong> institutionelle Fallbeispiele (Feinscreening)<br />

Konzeptuelle Gr<strong>und</strong>lagen für die Struktur <strong>und</strong> Förderung der geistes-, kultur- <strong>und</strong><br />

sozialwissenschaftlichen <strong>Forschung</strong><br />

1997 erschien der Endbericht des Zentrums für Wissenschafts- <strong>und</strong> Technologiestudien des<br />

SWTR über die geisteswissenschaftliche <strong>Forschung</strong> in der Schweiz 126 . Dieser Bericht gibt<br />

unter Einbeziehung in- <strong>und</strong> ausländischer Experten ein kritisches Feed-Back auf die Situation<br />

der Geisteswissenschaften <strong>und</strong> enthält konkrete Änderungsvorschläge.<br />

In dem Bericht wurden der geisteswissenschaftlichen <strong>Forschung</strong> in der Schweiz insgesamt<br />

keine schlechten Noten erteilt. Die Vielfalt sei in der Schweiz außergewöhnlich,<br />

Produktivität <strong>und</strong> Qualität der Arbeit „auf hohem Niveau“. Der Schweizer <strong>Forschung</strong> wird<br />

eine beachtliche internationale Präsenz attestiert, <strong>und</strong> die Expertinnen <strong>und</strong> Experten sprechen<br />

in einzelnen Fällen von „bemerkenswerten Spitzenleistungen“. Dem stellen sie eine Reihe<br />

von namhaften Defiziten gegenüber: Fragmentierung der <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>landschaft, zu wenig<br />

Zusammenarbeit, geringe Mobilität, kaum ausgebildete Arbeitsteilung, wenig entwickelte<br />

Strukturierung nach Programmen <strong>und</strong> Gruppen, fehlende Wissenschaftspolitik im Bereich<br />

Geisteswissenschaften.<br />

Die Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses (Mittelbau) betrachten die Expertinnen <strong>und</strong><br />

Experten als höchst problematisch. Der Mittelbau habe innerhalb des Wissenschaftsbetriebs<br />

kaum Aussicht auf einen strukturierten Karriereverlauf. Mittelbaustellen würden mit<br />

administrativen Aufgaben überlastet. Die geringe Mobilität zwischen schweizerischen<br />

Universitäten wird kritisiert. Sämtliche negativen Effekte dieser Situation kämen für Frauen<br />

noch verstärkt zum tragen. In solchen Strukturen, so meint die Expertengruppe, werde es<br />

fraglich, ob auch in nächster Zukunft noch eine qualitativ befriedigende, international<br />

angesehene schweizerische <strong>Forschung</strong> existieren werde.<br />

Die Expertengruppe hält einen radikalen Umbau der Strukturen, unter denen der Mittelbau<br />

leidet, für einen Angelpunkt zur Verbesserung der Bedingungen der <strong>Forschung</strong>.<br />

Die Expertengruppe kritisierte, dass die Schweiz eine nationale Wissenschaftspolitik betreibt<br />

für die Bereiche Naturwissenschaften, technische <strong>und</strong> medizinische Wissenschaften<br />

(Schwerpunktprogramme, Nationale <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>programme, ETH-Planung etc.). Im Bereich<br />

der Geisteswissenschaften sei aber ebenfalls – programmatische - Wissenschaftspolitik nötig.<br />

Empfohlen werden an Maßnahmen: Die Überwindung der Fragmentierung der<br />

Hochschullandschaft, mehr Zusammenarbeit zwischen den Universitäten, mehr Mobilität der<br />

Studierenden, Forschenden <strong>und</strong> Lehrenden zwischen den Regionen, Arbeitsteilung zwischen<br />

den einzelnen Institutionen, konsequente Anbindung an internationale Netze (über<br />

individuelle Beziehungen hinaus), an praktischen Gegenwartsproblemen ausgerichtete<br />

126<br />

SWTR/CEST: Die geisteswissenschaftliche <strong>Forschung</strong> in der Schweiz: Stärken, Schwächen <strong>und</strong><br />

Perspektiven. FOP 41/1997<br />

242

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