Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

In absoluten Zahlen lagen die Aufwendungen der Niederländer für F & E im Jahr 1999 bei
15,7 Milliarden Gulden, das sind 7,1 Milliarden EURO. 39 % davon wurden vom Staat
aufgebracht, 48 % von der Privatwirtschaft und 13 % kamen aus anderen Bereichen wie der
ausländischen Industrie und der EU (siehe Grafik 1). Im Hinblick auf die relativen Anteile der
Ministerien verteilen sich die staatlichen F & E Zuwendungen wie folgt:
Grafik 15: Verteilung der niederländischen F & E Ausgaben nach den Ministerien
Von den rund 6,5 Milliarden Gulden (2,9 Milliarden EURO) gingen dabei 4,3 Milliarden
Gulden (1,9 Milliarden EURO) an die dreizehn Universitäten des Landes. 31 Ähnlich wie in
Österreich fließt also auch in den Niederlanden ein relativ großer Teil der
Forschungsförderung direkt an die Universitäten. 32 Und ähnlich wie in Österreich sind auch in
den Niederlanden die Universitäten die hauptsächlichen Trägerinstitutionen von
Grundlagenforschung. Bei der Reform ihrer Hohen Schulen sind die Niederlande schon
vergleichsweise weit fortgeschritten. Relativ fortschrittlich ist das niederländische
Universitätssystem auch hinsichtlich seiner Evaluierung: Die VSNU (Vereniging van
Samenwerkende de Nederlands Universiteiten), die der heimische Rektorenkonferenz
entspricht, führt seit mehreren Jahren für die Bereiche Forschung und Lehre aufwendige
Qualitätskontrollen durch. Grundsätzlich ist auch bei den Niederlanden zu bemerken, dass die
Anteile des GUF (General University Fund) – also der direkten Finanzierung der
Universitäten – tendenziell zugunsten der Finanzierung aus Töpfen der öffentlichen und
privaten Drittmittelförderung zurückgehen.
31
Erasmus Universität Rotterdam, Universität Tilburg, Universität Nijmegen, Universität Groningen,
Technische Universität Delft, Technische Universität Eindhoven, Universität Leiden, Universität Maastricht,
Universität Utrecht, Universität Amsterdam, Freie Universität Amsterdam, Universität und Forschungszentrum
Wageningen.
32
Vgl. David F.J. Campbell (1999): Evaluation universitärer Forschung. Entwicklungstrends und neue
Strategiemuster für wissenschaftsbasierte Gesellschaften. SWS-Rundschau 39 (4), 363-383.
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