Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
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2.1.1 “Landkarte der SGK-Wissenschaften in Österreich” – Erhebung des Ist-<br />
Zustandes<br />
Als besonders wichtig wird die Erstellung <strong>und</strong> fortlaufende Aktualisierung einer “Landkarte<br />
der SGK-Wissenschaften in Österreich” erachtet. Denn zur Zeit scheint es keine wirklich<br />
systematischen Aufschlüsse darüber zu geben, wie groß die spezifischen Scientific<br />
Communities tatsächlich sind, wer ihnen angehört, wie sich außeruniversitäre zu universitären<br />
ForscherInnenzahlen verhalten, etc. Die vorgeschlagene Erstellung einer solchen Landkarte<br />
könnte einerseits dazu beitragen, sinnvolles Datenmaterial zu generieren. Das würde zudem<br />
die Transparenz fördern <strong>und</strong> könnte die Abteilung für gesellschaftsbezogene <strong>Forschung</strong> im<br />
Wissenschaftsministerium, aber auch andere Geldgeber über die Gesamtheit der<br />
einschlägigen ExpertInnen <strong>und</strong> damit auch über potenzielle “K<strong>und</strong>Innen”<br />
(AntragstellerInnen) informieren.<br />
Eine Möglichkeit könnte auch die Diskussion eines Indikatorensystems für ”Leistung” (das<br />
wäre eine mögliche Aufgabe eines entsprechenden, erst einzurichtenden, Instituts) bzw. die<br />
Durchführung einer landesweiten Evaluation nach dem Schweizer Modell sein: In der<br />
Schweiz gibt es seit einigen Jahren eine intensive Diskussion über Stand <strong>und</strong> Qualität der<br />
SGK-wissenschaftlichen <strong>Forschung</strong>. Diese Diskussion ist getragen von einer Reihe von<br />
qualitativ weitgehend außer Streit stehenden Studien <strong>und</strong> Evaluierungen. Dennoch sind auch<br />
hier nur langsame Veränderungen – etwa im Bereich des Universitätssystems durch Reformen<br />
des Universitätsförderungsgesetzes oder im Bereich der <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>förderung durch neue<br />
Schwerpunktprogramme – bemerkbar.<br />
2.1.2 Indikatoren<br />
Derzeit wird Zahlenmaterial für die SGK-Wissenschaften nur im Ausnahmefall, zumeist im<br />
Rahmen von Einzelstudien, kompiliert. In einem Teil der Fälle ist aber das Zahlenmaterial bei<br />
den einschlägigen Statistikanbietern abrufbar.<br />
Für ein regelmäßiges Berichtswesen sollte eine Auswahl von – insbesondere im Längsschnitt<br />
– interpretierbarer statistischer Indikatoren erarbeitet <strong>und</strong> die Bezugsquellen der<br />
Datenlieferung dokumentiert werden. Zu der getroffenen Auswahl sollten alle notwendigen<br />
Metadateninformationen (insbes. hinsichtlich der Verlässlichkeit <strong>und</strong> der Vergleichbarkeit der<br />
Daten) gesammelt <strong>und</strong> dokumentiert werden.<br />
Einige der von uns beobachteten Länder haben für die Zwecke der Datenerfassung <strong>und</strong> –<br />
auswertung großzügige institutionelle Voraussetzungen geschaffen. Das “Norwegische<br />
Institut für Wissenschafts- <strong>und</strong> Hochschulforschung” (NIFU) beispielsweise verfügt über 60<br />
MitarbeiterInnen <strong>und</strong> ist vor allem mit Indikatorenbildung sowie Auswertung beschäftigt.<br />
Interessant ist hier die enge Vernetzung mit der “Statistic Norway”, dem Ministerium <strong>und</strong><br />
dem Norwegischen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>rat wie auch die Rolle des NIFU als forschungspolitische<br />
Beratungsinstanz.<br />
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