Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
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Ad 1.) <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>zustand in den SGK-Wissenschaften<br />
• Gr<strong>und</strong>sätzlich wird die Lage als ambivalent beurteilt, es würde „das Mittelmaß“<br />
vorherrschen, es gäbe aber auch international herausragende ForscherInnen <strong>und</strong><br />
Institute.<br />
• Außeruniversitäre Institute seien in Österreich nach 1945 zum Teil als<br />
Kompensation für die als rückschrittlich empf<strong>und</strong>enen Universitäten gedacht<br />
gewesen, hätten den Nimbus als Innovationszentren aber oftmals wieder verloren.<br />
• Die sozial-, geistes- <strong>und</strong> kulturwissenschaftliche <strong>Forschung</strong> sei zu wenig<br />
international. “Das Leiden der österreichischen Humanities ist die starke<br />
Binnenfixierung.”<br />
• Eine zersplitterte Institutslandschaft innerhalb <strong>und</strong> außerhalb der Universitäten<br />
verhindere kritische Größen. Statt Kooperationen dominiere das<br />
Einzelkämpfertum <strong>und</strong> die disziplinäre Abschottung: “Die Fixierung auf Einzelpersonen,<br />
wie sie in Österreich vorherrschend ist, ist ein gr<strong>und</strong>sätzliches Problem.”<br />
• Die Nachwuchsproblematik sei in den österreichischen SGK-Wissenschaften<br />
besonders dramatisch. “Es fehlen interessante <strong>und</strong> ausreichend vorhandene<br />
Laufbahnstrukturen für junge WissenschaftlerInnen. In Wien haben wir 300 gute<br />
Leute <strong>und</strong> wir tun nichts für sie.”<br />
• Es gäbe – anders als in den Natur- <strong>und</strong> Medizinwissenschaften – nur wenig Konsens<br />
über wissenschaftliche Qualität. Allerdings sei es problematisch, Indikatoren<br />
einzuführen (das hängt auch mit der anderen Publikationsweise in den SGK-<br />
Wissenschaften zusammen). Wichtig sei jedenfalls die Diskussion darüber, was<br />
Qualität überhaupt ist bzw. worin die Leistung besteht, die man zu erbringen hat.<br />
• Dazu komme der hohe “Politisierungsgrad” der Wissenschaften: Oft genug<br />
würden persönliche Beziehungen bzw. politische Affiliationen bei Habilitationsoder<br />
Berufungsverfahren entscheiden.<br />
• Die “neueren” Disziplinen hätten sich in den letzten Jahren besser entwickelt als<br />
die “älteren”, größeren Fächer wie Philosophie, Soziologie oder Psychologie.<br />
Bestimmte neuere <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>bereiche (z.B. Medien-, Filmwissenschaften)<br />
würden fehlen. “Die neuen kleineren Fächer sind beweglicher <strong>und</strong> innovativer.<br />
Und sie waren immer schon interdisziplinärer orientiert.”<br />
Ad 2.) <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>förderung<br />
• Die Einschätzungen hierzu sind kontrovers:<br />
Sozialwissenschaften wurden in Österreich nie gut gefördert, schon in der Zwischenkriegszeit<br />
nicht.” versus “ Es gibt in Österreich gar nicht so schlechte<br />
Möglichkeiten, Mittel einzuwerben”.<br />
• Am Fonds zur wissenschaftlichen <strong>Forschung</strong> (FWF) wird im Bereich der SGK-<br />
Wissenschaften auffallend häufig Kritik geäußert. Wiederkehrende Klagen gibt es<br />
über die geringe Innovationsbereitschaft, mangelnde Aufgeschlossenheit<br />
gegenüber interdisziplinären Projekten <strong>und</strong> geringe Chancen für<br />
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