Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

eine spezifische Forschungsförderung für die Universitäten, die wiederum auf vier
Wissenschaftsbereiche – Sozial- und Geisteswissenschaften, Medizin, Naturwissenschaften
und Ingenieurswissenschaften – aufgeteilt wird.
Wenn die Regierung ihr Budget beschließt, gibt es eine Reihe von Hearings mit Komitees mit
WissenschaftlerInnen, die dann bestimmte Vorschläge machen. Im Grund sind diese so
vorgeschlagenen Schwerpunkte aber zumeist sehr ähnlich den Schwerpunkten anderer
europäischer Länder – eben: Biotechnologie, Nanotechnologie, Impfstoffe aber eben auch
Geisteswissenschaften, was in gewisser Weise eine Ausnahme ist. Der Forschungsrat wird
dann mit diesen Empfehlungen konfrontiert bzw. soll sie umsetzen.
Der Schwedische Forschungsrat
Besonders betroffen von den rezenten Reformen waren, wie bereits erwähnt, die
Forschungsräte. Es kam zu einer radikalen Zentralisierung, aus der letztlich nur mehr drei
Räte hervorgingen: der Schwedische Forschungsrat, der für die Grundlagenforschung
zuständig ist, sowie die beiden angewandten, sektoriellen Räte für Arbeitswelt und
Sozialforschung (FAS) bzw. für Umwelt, Landwirtschaft, Forstwesen und Sozialplanung.
Der Forschungsrat arbeitet relativ autonom. Er erhält von der Regierung knapp 2 Milliarden
SKR, also 0,22 Milliarden EURO. Die Mehrzahl der Boards des Forschungsrats ist mit
ForscherInnen besetzt. Die vom Staat ernannten Personen sind in allen Ausschüssen in der
Minderheit. Der Forschungsrat erhält die staatliche Mittelzuweisung mit bestimmten
Vorgaben, zum Beispiel mit der Anweisung, etwas für den ForscherInnennachwuchs zu tun
oder, wie zuletzt, in die Geisteswissenschaften und ihre Internationalisierung zu investieren.
Es gibt also relativ allgemein gefasste Vorgaben, einen bestimmten Betrag für solche
Problemfelder zu investieren. Wie das aber konkret umgesetzt wird, bleibt in der Kompetenz
des Forschungsrates.
2.1.4 Förderungsinstitutionen im Bereich der sozial-, kultur- und
geisteswissenschaftlichen Forschung
In Schweden gibt es drei wichtige Förderungseinrichtungen für die Soft Sciences: zum Ersten
die Abteilung Kultur und Sozialwissenschaft im Schwedischen Forschungsrat, zum Zweiten
den bereits erwähnten FAS, also den Schwedische Rat für Arbeitswelt und Sozialforschung,
der sektorieller und angewandter agiert, aber auch Grundlagenforschung fördert. Schließlich
gibt es zum Dritten noch die beiden Stiftungen der Reichsbank, die speziell die Geistes- und
Sozialwissenschaften fördern.
Die Abteilung “Kultur und Sozialwissenschaften” im Schwedischen Forschungsrat
Der Schwedische Forschungsrat ist in drei mehr oder weniger autonome Fachbereiche
gegliedert, von denen einer für die SGK- Wissenschaften zuständig ist. Innerhalb dieses
Bereichs gibt es wiederum zehn disziplinäre Untergruppen, nach denen die eigentliche
Forschungsförderung organisiert ist:
– Ästhetische Wissenschaften
– Ökonomie und Statistik
– Soziologie, Anthropologie, Ethnologie und Sozialarbeit
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