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Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

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<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>räten gegründet: zunächst einen medizinischen <strong>und</strong> einen landwirtschaftlichen<br />

noch im Jahr 1945, einen naturwissenschaftlichen 1946 <strong>und</strong> einen sozialwissenschaftlichen<br />

wieder ein Jahr später. Eine weitere wichtige Phase in der schwedischen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>politik<br />

waren die Sechzigerjahre, als die von der OECD propagierten Förderungsoffensiven für F &<br />

E in Schweden auf fruchtbaren Boden fielen.<br />

Damals kam es auch zu einer Expansion des Hochschulsystems, die Ende der Sechzigerjahre<br />

auch eine qualitative Neuorientierung brachte: Die bereits erwähnten Kollegs wurden<br />

gegründet, an denen Fächer der Universität unterrichtet wurden – aber nur bis zum Bachelor-<br />

Grad. Dort unterrichteten vor allem Lektoren, die nicht forschen mussten. In den letzten<br />

Jahren hat sich das Bild ein wenig verändert <strong>und</strong> die Zweiteilung in forschende Universitäten<br />

<strong>und</strong> ausschließlich ”ausbildende” Kollegs erodierte nach <strong>und</strong> nach: Einige Kollegs erhielten<br />

in den vergangenen Jahren die Anerkennung als Universität; andere bekommen ohne diese<br />

Akkreditierung <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>gelder. Zur Zeit gibt es in Schweden 13 Universitäten <strong>und</strong> 37<br />

Kollegs, von denen 23 vom Staat finanziert werden. Die rezenten Reformen in der<br />

<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>politik (vgl. Kapitel 2.1.2.) hatten auch die Universitäten im Visier: In Hinkunft<br />

sollen sie stärker um externe <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>mittel konkurrieren, während der Anteil des GUF,<br />

also des General University F<strong>und</strong>, d.h. der direkten Transferzahlungen an die Universitäten,<br />

reduziert wird.<br />

Im öffentlichen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>sektor wird in Schweden besonderes Augenmerk auf die<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung gelegt. Eher unterentwickelt ist dagegen die öffentliche Unterstützung<br />

für technische Entwicklung <strong>und</strong> Industrieunterstützung. Die wird in Schweden von der<br />

Wirtschaft selbst getragen. Relativ stark ausgeprägt sind Stiftungen als Institutionen der<br />

<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>finanzierung aber auch der <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>durchführung. Für die SGK-<br />

Wissenschaften ist dabei die Schwedische Reichsbank von besonderer Bedeutung (vgl.<br />

Kapitel 2.1.4.).<br />

Schweden war hinsichtlich seines forschungspolitischen Systems lange Zeit stark am<br />

deutschen Modell ausgerichtet <strong>und</strong> in Sachen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>finanzierung durchwegs bottom-uporientiert.<br />

Seit dem Jahr 2000 befindet sich das schwedische <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>system allerdings in<br />

einer Restrukturierungsphase, dessen Endergebnis noch nicht wirklich absehbar ist. Im<br />

Moment scheint es aber so zu sein, dass Schweden mit seinen forschungspolitischen<br />

Reformen nicht so weit gehen wird wie etwa Norwegen oder Großbritannien. Das bereits zum<br />

Teil umgesetzte zentrale Stück der Veränderung ist eine radikale Zentralisierung der<br />

forschungsfördernden Einrichtungen: Hatte Schweden noch in den Siebzigerjahren Dutzende<br />

von <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>räten, so sind seit dem 1. Januar 2001 von den verbliebenen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>räten<br />

im Bereich Gr<strong>und</strong>lagenforschung fünf zum zentralen Schwedischen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>rat<br />

zusammengefasst worden.<br />

Betrachten wir die Förderung der SGK- Wissenschaften nach ihrem Anteil an der<br />

Gesamtförderung, ähnelt das Bild Schwedens dem von Deutschland, Österreich oder der<br />

Schweiz: Knapp 20 % gehen an die Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften. In einer<br />

Aufschlüsselung der Wissenschaften nach elf Bereichen erhielten die Sozialwissenschaften<br />

1999 11 % der Ausgaben. Interessant dabei ist allenthalben, dass es 1995/96 bloß 9 % waren.<br />

In konkreten Zahlen bedeutet das einen Anstieg von 1,22 Milliarden SKR 1995/96 auf 1,63<br />

Milliarden 1999, bzw. von ca. 0,14 auf 0,18 Milliarden EURO. In der schwedischen<br />

Einteilung werden die Geisteswissenschaften gemeinsam mit der Theologie geführt – ihr<br />

Anteil liegt relativ stabil bei 6 % – zuletzt 0,93 Milliarden SKR oder ca. 0,1 Milliarden<br />

EURO.<br />

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