Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

Königlich-Niederländische Akademie der Wissenschaften und Künste (KNAW)
Die dritte wichtige Institution in der niederländischen Forschungsförderungslandschaft ist die
Königlich-Niederländische Akademie der Wissenschaften und Künste, die in Amsterdam
angesiedelt ist. Die Akademie ist, nicht, wie in Österreich als eigene Forschungsinstitution
tätig. Ihr Kompetenz- und Aufgabenbereich ist viergeteilt: Zum ersten berät sie die Regierung
durch ihre sieben disziplinären Räte (die in etwa jenen des NWO entsprechen) in Fragen der
Grundlagenforschung. Zum zweiten hat die Akademie die Aufgabe, die Qualität der
wissenschaftlichen Forschung durch Peer-Reviews, durch Genehmigungsverfahren für
Research-Schools etc. zu beurteilen und sicherzustellen. Zum dritten soll die Akademie ein
Forum für die niederländische Scientific Community bieten und internationale
wissenschaftliche Kooperationen stimulieren. Zum vierten schließlich fungiert die KNAW als
Schirmorganisation für bestimmte Institute, die im Bereich Grundlagenforschung,
wissenschaftliche Informationsdienste und im biologischen Sammlungswesen tätig sind. Die
Mitglieder der Akademie sind aktive herausragende WissenschaftlerInnen (vor allem
Männer), die auf Lebenszeit gewählt werden.
Die oben genannten Aufgaben werden vor allem von den sieben Räten erfüllt, unter diesen
gibt es je einen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die je 20 Mitglieder der Räte
werden für eine Funktionsperiode von fünf Jahren gewählt, die einmal verlängert werden
kann. Die Nominierung erfolgt dabei eher nach dem Schneeballprinzip bzw. auf der Basis von
Weiterempfehlungen der Mitglieder. Hinsichtlich des Aufgabenbereich haben diese Räte so
gut wie keine unmittelbaren forschungsfördernden Kompetenzen. Sie beraten aber die
Regierung in Fragen, die mit dem jeweiligen Forschungsfeld zusammenhängen. So wurde der
Rat für Sozialwissenschaften mit der Klärung der Frage betraut, wie sich die neuen
europäischen Regelungen in puncto Datenschutz auf die sozialwissenschaftliche Forschung
auswirken. In Hinkunft soll die KNAW verstärkt mit Zukunftsstudien betraut werden und
zukunftsträchtige Forschungsfelder ermitteln. Eine solche Zukunftsstudie ist bereits für die
Biowissenschaften in Arbeit und wird in Zukunft möglicherweise auch für die
Sozialwissenschaften durchgeführt werden.
Rat für Wissenschafts- und Technologiepolitik (AWT
Die vierte maßgebliche forschungspolitische bzw. forschungsstrategische Einrichtung in den
Niederlanden ist der Rat für Wissenschafts- und Technologiepolitik (AWT) 37 , der ebenfalls in
Den Haag angesiedelt ist. Der AWT fungiert in erster Linie als Beratungsgremium für die
Regierung und untersteht dabei dem Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft, das
in Sachen Wissenschaftspolitik informiert wird, bzw. dem Wirtschaftsministerium für
technologiepolitische Beratung. Der Rat wurde erst 1990 eingerichtet, seine Satzung wurde
Anfang 1997 erneuert. Zu den neuen Aufgaben des AWT zählt es auch, die Foresight Studies
durchzuführen bzw. zu verwalten und für ihre Verbreitung bzw. Kenntnisnahme in den
wissenschaftlichen und technischen Bereichen zu sorgen. In Zukunft soll der AWT freilich
eher die „soziale“ und „wirtschaftliche“ Seite dieser Foresight Studies übernehmen, während
die „rein wissenschaftliche“ Seite von der KNAW abgewickelt werden soll.
37 Adviesraad voor het Wetenschaps- en Technologiebeleid (AWT)
Javastraat 42,
2585 AP DEN HAAG
Tel (070) 3639922,
Fax (070) 3608992,
(http://www.awt.nl),
Email: secretariaat@awt.nl
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