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Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

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institutionell 'etablierte' Personen. Die Kooperation mehrerer Institutionen in einem Projekt<br />

(sowie die daraus eventuell resultierende Interdisziplinarität) gilt darüber hinaus als positives<br />

Bewertungskriterium bei der Auswahl.<br />

Von den wissenschaftlichen Disziplinen her sind Projekte aus dem Bereich der Ökonomie am<br />

stärksten vertreten, gefolgt von Soziologie, Rechtswissenschaft, Ergonomie <strong>und</strong> Psychologie.<br />

Es wurden auch einzelne historische oder philosophische Projekte gefördert.<br />

Die Projektthemen sind stark an der Frage der Dynamik (des Arbeitsmarkts, der<br />

Arbeitsbedingungen, des Rechtsstatus von ArbeitnehmerInnen, der Produktivität, etc.)<br />

orientiert.<br />

Ein Projekt heißt etwa: "Flexible Beschäftigung, rigide Löhne. Die Transformation der<br />

Bezahlungsmodi", eingereicht vom 'Centre d'études de politique économique et de<br />

l'emploi'/'Zentrum für wirtschafts- <strong>und</strong> arbeitsmarktpolitische Studien' an der Universität von<br />

Evry (Großraum Paris) unter der Leitung von Yannick l'Horty.<br />

Ein stärker soziologisch bzw. sozialanthropologisch orientiertes Projekt trägt den Titel:<br />

"Hierarchie oder Vertrag? Die Evolution von Autoritätssystemen. Das Beispiel der<br />

militärischen Institutionen – Autoritätswandel in den Mannschaften der 'Marine Nationale'."<br />

vom "<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>zentrum sozio-technische Innovation <strong>und</strong> industrielle Organisation" an der<br />

Universität Grenoble II, unter der Leitung von Jean Saglio.<br />

Das Folgeprogramm im Jahr 2000 lief unter dem Titel "Arbeit <strong>und</strong> Zeit" <strong>und</strong> war in sechs<br />

Themengebiete gegliedert: 1.Arbeit, Zeit <strong>und</strong> virtuelle Unternehmen, 2. Arbeitszeit <strong>und</strong><br />

"soziale Zeit", 3. Die Neugliederung der Lebenszeit (Altern, Erwerbsrate bei Jugendlichen,<br />

(Aus-)Bildungszeiten), 4. Zeit als Arbeitsmaßeinheit, 5. Zeit, Stress, Arbeitsbelastung, 6.<br />

Neue Technologien – Organisationsinnovation - Zeit.<br />

6.2.3 Die Maisons des Sciences de l'Homme <strong>und</strong> das Netzwerk der MSH<br />

Neben den staatlichen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>institutionen gibt es in Frankreich noch eine weitere Form<br />

von Infrastruktureinrichtung im Bereich der Geistes-, Kultur- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften: die<br />

sogenannten Maisons des Sciences de l'Homme. Sie dienen vor allem als Begegnungsorte<br />

zwischen französischen ForscherInnen <strong>und</strong> eingeladenen GastforscherInnen, sind zumeist um<br />

ein oder mehrere <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>gebiete bzw. Themen gruppiert <strong>und</strong> verfügen oft über<br />

spezialisierte Bibliotheken.<br />

Das erste dieser 'Maisons' wurde Anfang der 60er Jahre von Fernand Braudel u.a. in Paris<br />

gegründet mit dem Ziel, zu einer Annäherung geistes- <strong>und</strong> sozialwissenschaftlicher<br />

ForscherInnen verschiedener Disziplinen <strong>und</strong> verschiedener Länder durch die Bereitstellung<br />

von Räumlichkeiten beizutragen. Die Autonomie der Institution sollte durch ihren Status als<br />

Stiftung gewährleistet sein.<br />

Die Maison des Sciences de l’Homme in Paris beschäftigt 110 bis 120 MitarbeiterInnen im<br />

administrativen Bereich 60 . Die Leitung liegt beim Direktor, der auf Vorschlag des<br />

Verwaltungsrats vom Ministerium nominiert wird (derzeit Maurice Aymard) <strong>und</strong> bei einer<br />

wissenschaftlichen Direktion, die aus sieben Bereichsverantwortlichen besteht, alle selbst<br />

(meist CNRS-) ForscherInnen. Daneben gibt es eine Aufteilung der Internationalen<br />

60 vgl. Interview Nr.3<br />

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