Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
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Eine der maßgeblichen Änderungen im finnischen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>system war die starke<br />
Erhöhung des Anteils der <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>förderung, die in einem kompetitiven Verfahren<br />
vergeben wird. Das wurde durch eine starke Erhöhung der beiden Fonds, der Akademie <strong>und</strong><br />
der Technologie-Agentur Tekes erreicht. Die Akademie konnte von 1995 bis 2000 eine<br />
Steigerung ihres Budgets um 80 % (real) verzeichnen, Tekes immerhin noch 40 %. Die<br />
Basisfinanzierung der staatlichen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>institute blieb weitgehend gleich, ging relativ<br />
gesehen aber deutlich zurück. 19<br />
Rezente Änderungen in der <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>förderung<br />
Seit 1990 wurden viele Bereiche des finnischen Wissenschafts- <strong>und</strong> <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>system einer<br />
systematischen Evaluierung unterzogen: Viele Universitätsinstitute, Studiengänge, aber auch<br />
staatliche <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>institute <strong>und</strong> Förderprogramme wurden untersucht 20 . Im Jahr 1996<br />
wurde eigens der „Finnish Higher Education Evaluation Council“ (FINHEEC) ins Leben<br />
gerufen. Diese Evaluierungen bilden die Basis für die Aktzentuierungen in der finnischen<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>förderungspolitik, mit einem Fokus auf Vernetzung, Bildung kritischer Massen,<br />
Förderungen von Nachwuchsforschern, stärkere Vergabe von Geldern auf kompetitiver Basis<br />
<strong>und</strong> Reform der universitären Studien.<br />
Eine dieser maßgeblichen Neuerungen in der finnischen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>politik der letzten Jahre<br />
war die Etablierung von Centres of Excellence, in vielen davon mit einem Focus auf<br />
Multidisziplinarität. Das Ministerium für Bildung <strong>und</strong> Wissenschaft hat die Akademie damit<br />
beauftragt, die Auswahl derartiger Centres of Excellence durchzuführen, die ersten 12<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>institutionen wurden 1995 in den Status von Centres of Excellence aufgenommen.<br />
Ursprünglich war das Programm mehr eine Auszeichnung <strong>und</strong> nicht mit zusätzlicher<br />
Förderung verb<strong>und</strong>en, mittlerweile gibt es auch zusätzliche Finanzierung. 1997 wurde das<br />
Programm neu formuliert, 166 Organisationen reichten ein. Nach einem mehrstufigen<br />
Verfahren wurden schließlich 26 Organisationen für die Laufzeit von 2000 bis 2005<br />
ausgewählt. Weitere 16 Zentren sollen in den Jahren 2002 bis 2007 dazukommen.<br />
Die <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>programme der Akademie zielen ebenfalls auf die Etablierung von exzellenten<br />
Forscherteams ab, sind aber kleiner <strong>und</strong> kürzer als die Centres of Excellence (zumeist drei<br />
Jahre). <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>programme werden – zumindest ist das die Absicht – in einem<br />
dialektischen Prozess ausgewählt: Auf der einen Seite stehen neue Trends in der<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung, auf der anderen Seite stehen die Bedürfnisse der Gesellschaft. Die<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>programme sind außerdem multidisziplinär angelegt.<br />
1998 wurde eine neue Variante der <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>programme gestartet, die sogenannten<br />
„gezielten <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>programme“ (targeted programms). Sie dienen dazu,<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>themen oder –bereiche, in denen noch zu wenig wissenschaftliche Kompetenz<br />
vorhanden sind, die aber aus gesellschaftlichen Gründen wichtig sind, zu fördern. Hierzu wird<br />
ein relativ klares Thema identifiziert <strong>und</strong> eine gezielte Ausschreibung veröffentlicht.<br />
19 vgl. Hier <strong>und</strong> im Folgenden: The State and Quality of Scientific Research in Finland. (Hg. Von Kai Husso,<br />
Sakari Karjalainen, Tuomas Parkkari). Helsinki: 2000<br />
20 vgl. Ministry of Education, Science Policy Division: Research in Finland. 2001.<br />
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