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Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

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students. Der Hauptgr<strong>und</strong>: die Wirtschaft fragt nur den Erstabschluss nach, daher finden<br />

selbst von der geringen Zahl der PhDs einige keine adäquate Anstellung. Im gesamten<br />

geistes- <strong>und</strong> sozialwissenschaftlichen Bereich werden die angebotenen Plätze in Graduiertenprogrammen<br />

nicht voll besetzt, es können sich keine kritischen Massen bilden.<br />

Etwas besser ist die Situation in Physik, wo AbsolventInnen von Graduiertenprogrammen als<br />

Lehrer in Sek<strong>und</strong>arschulen arbeiten können; allerdings reicht dafür der Master. Angewandte<br />

Physik wurde im Wesentlichen von den Ingenieurwissenschaften absorbiert, die (abgesehen<br />

von Medizin) als einzige im graduate Bereich wirklich florieren. Aber selbst hier konzentriert<br />

sich die Masse der Studierenden in Master Programmen. Von den Doktoraten werden 60% in<br />

Medizin vergebe, an 2. Stelle Ingenieurwissenschaften mit 17%. Von den Masters werden<br />

45% in den Ingenieurwissenschaften vergeben. Der Gr<strong>und</strong> für diese Dominanz liegt in der<br />

von Anfang an instrumentellen Ausrichtung des japanischen Hochschulsystems auf<br />

(technische) Modernisierung <strong>und</strong> wirtschaftliches Wachstum. Sowohl in der staatlichen Verwaltung<br />

als auch im privaten Management rekrutieren sich die Toppositionen hauptsächlich<br />

aus Technikern (ein nationales Äquivalent für den humanistisch gebildeten Amateur in UK<br />

oder den MBA in USA). Durch die anspruchsvolle <strong>und</strong> breit gefächerte Sek<strong>und</strong>arschulbildung<br />

<strong>und</strong> die ersten beiden allgemeinbildenden Jahre der <strong>und</strong>ergraduate Phase ist deren Ausbildung<br />

freilich nicht so eng, wie es auf den ersten Blick erscheint.<br />

Die Ingenieurwissenschaften unterscheiden sich vom Großteil der übrigen Disziplinen auch<br />

dadurch, dass das Studium selbst sehr anspruchsvoll ist <strong>und</strong> nicht jene Entspannungspause<br />

gewährt, die andere Studierende zwischen einem extrem kompetitiven Sek<strong>und</strong>arabschluss<br />

("Prüfungshölle" wegen der Aufnahme in Eliteuniversitäten) <strong>und</strong> einem ruhelosen<br />

Arbeitsleben einlegen. Auch das ist ein Gr<strong>und</strong>, warum aus dieser Disziplin Elitepositionen<br />

rekrutiert werden.<br />

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