Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
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• Fragmentierung in inhaltlicher Hinsicht;<br />
• Fragmentierung in politisch-struktureller Hinsicht;<br />
Bei der Frage nach den Auswirkungen der Evaluierung gab es vor allem zwei hauptsächliche<br />
Antworten: Die eine Antwort bescheinigte der Evaluierung keine Auswirkungen; die zweite<br />
Antwort gestand der Evaluierung eine wichtige Standortbestimmung zu, mit einer<br />
verbesserten Selbstreflexion <strong>und</strong> Transparenz, aber mit nur geringen konkreten<br />
Auswirkungen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzliche Strukturen in der <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>politik<br />
Die Schweiz zeigt in der <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>- <strong>und</strong> Technologiepolitik ähnliche Tendenzen wie andere<br />
Staaten auch. Dazu zählen etwa die Stärkung der Förderung der wissenschaftlichen<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung im Rahmen einer unabhängigen Körperschaft, die Projektvorschläge in<br />
einem anonymen peer-review-Verfahren evaluiert; die Versuche, die Hochschulen auf eine<br />
flexiblere, autonomere <strong>und</strong> effizientere Struktur umzustellen; oder eine Reihe von<br />
Bemühungen zur Hebung der Mobilität, Vernetzung <strong>und</strong> Förderung der wissenschaftlichen<br />
Elite.<br />
In den letzten Jahren hat es in der Schweiz eine Reihe von – zum Teil graduellen –<br />
Änderungen im Bereich Wissenschaft <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong> gegeben. Ein gr<strong>und</strong>legendes Prinzip<br />
dabei war das der Balance, zwischen zentraler Planung <strong>und</strong> individueller Verantwortung. Im<br />
Hochschulbereich bedeutet das beispielsweise eine Stärkung <strong>und</strong> größere Autonomie der<br />
einzelnen Universitäten, bei gleichzeitigen Bemühungen zum Abgleich von Schwerpunkten<br />
<strong>und</strong> zur besseren Kooperation. Im <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>bereich bedeutet das etwa eine vom B<strong>und</strong><br />
explizit gewünschte Clusterbildung (etwa durch die Nationalen <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>schwerpunkte) bei<br />
gleichzeitiger Evaluation durch ein Peer-Review-Verfahren.<br />
Während der überwiegende Teil der (projektbezogenen) Gr<strong>und</strong>lagenforschung nach einem<br />
autonomen Prozess der Peer-Review-Evaluierung finanziert wird, hat sich der B<strong>und</strong> in<br />
bestimmten Bereichen per Gesetz die Möglichkeit vorbehalten, bestimmte <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>gebiete<br />
<strong>und</strong> –institutionen zu fördern. Dazu zählen insbesondere die Förderungen nach §16 des<br />
<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>gesetzes, die der B<strong>und</strong> über die zuständige Einrichtung (Gruppe für Bildung in<br />
Wissenschaft im Eidgenössischen Departement des Inneren) zentral unterstützt.<br />
Vorwiegend zwei Arten von Bereichen/Institutionen wurden <strong>und</strong> werden bisher auf dieser<br />
gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lage unterstützt: einerseits solche im naturwissenschaftlichen <strong>und</strong><br />
technologieorientierten Segment, deren Tätigkeit von allgemeiner Bedeutung ist, <strong>und</strong><br />
andererseits einige Initiativen im Bereich der Sozial-, Geistes- <strong>und</strong> kulturwissenschaftlichen<br />
<strong>Forschung</strong>, die von allgemeinem gesellschaftspolitischem Interesse sind. Auch die unlängst<br />
erfolgte Gründung einer italienischen Universität kann auf eine politisch-kulturelle<br />
Schwerpunktsetzung zurückgeführt werden.<br />
Die Schweiz praktiziert sehr erfolgreich ein System, bei dem Maßnahmen wirklich gesetzt<br />
<strong>und</strong> nach Ablauf einer Frist auch kontrolliert <strong>und</strong> gegebenenfalls korrigiert werden. Eine<br />
wichtige Basis dafür sind mittelfristige Konzepte, die vor allem auch mittelfristige<br />
Finanzierungspläne (in der Regel vier Jahre) umfassen. Erst dadurch kann ein effektiver<br />
Mitteleinsatz gewährleistet werden.<br />
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