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Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

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1.2.3 Research Assessment Exercise (RAE)<br />

Seit Mitte der 80er Jahre werden die forschungsbezogenen GUF selektiv verteilt, d.h. ihre<br />

Höhe wird vom Ergebnis einer Evaluierung durch die F<strong>und</strong>ing Councils, dem Research<br />

Assessment Exercise (RAE), abhängig gemacht. Dies war einer der gravierendsten Eingriffe<br />

der neoliberalen Politik Thatchers in die Struktur der britischen Universitäten. Das erste RAE<br />

fand 1986 statt, gegenwärtig (Sommer 2001) wird das fünfte RAE durchgeführt. Bei den<br />

ersten beiden RAEs wurde eine vergleichsweise geringe Summe (ca. ein Viertel) der<br />

gesamten forschungsbezogenen GUF vom Ergebnis der Evaluierung abhängig gemacht, der<br />

Rest wurde wie bisher (Fortschreibung historischer Bestände) verteilt. Seit 1992 gehören aber<br />

die früheren Polytechnics, die zuvor auf eine ähnliche Art wie Schulen finanziert wurden <strong>und</strong><br />

keinen Zugriff auf <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>förderung hatten, als New Universities in den Kreis<br />

anspruchsberechtigten Institutionen. Um drastische Verschiebungen in der Verteilung der<br />

<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>mittel zu verhindern werden seither die gesamten forschungsbezogenen GUF auf<br />

der Basis des RAE verteilt. Damit ist das RAE zu einer existentiellen Überlebensfrage ganzer<br />

<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>bereiche an Universitäten geworden.<br />

Gegenwärtig findet das RAE in einem fünfjährigen Zyklus statt. Nach Auffassung der für die<br />

Durchführung Verantwortlichen ist damit die richtige Balance zwischen Aufwand <strong>und</strong> Ertrag<br />

sichergestellt. Ein kürzerer Zyklus würde zu hohe Kosten <strong>und</strong> Belastungen erfordern; ein<br />

längerer Abstand würde Änderungen in der Qualität mit zu großer Verzögerung wiedergeben.<br />

Die wichtigsten methodischen Merkmale des RAE sind:<br />

• Die Bewertung ist strikt disziplinenorientiert. Zu diesem Zweck wird die gesamte<br />

<strong><strong>Forschung</strong>s</strong>landschaft in 68 Units of Assessment eingeteilt (vgl. Table 6).<br />

Darunter befinden sich so große Disziplinen wie Law oder Education <strong>und</strong> so<br />

kleine wie Celtic Studies.<br />

• Es handelt sich um eine Bewertung der <strong><strong>Forschung</strong>s</strong>leistungen durch ein<br />

Assessment Panel (Expertengruppe, die - je nach Größe der Unit of Assessment -<br />

zwischen 6 <strong>und</strong> 20, im Durchschnitt 12 Personen umfaßt). Quoten, Indikatoren<br />

<strong>und</strong> Formeln spielen keine Rolle.<br />

• Die Zusammensetzung des Panels erfolgt folgendermaßen: Das panel des jeweils<br />

vorhergehenden RAE ernennt (als seine letzte Aufgabe) den chair des folgenden<br />

Panels. Dieser erstellt aus einer Liste von Kandidaten, welche die diversen<br />

wissenschaftlichen Gesellschaften nominieren (den Universitäten ist es nicht<br />

gestattet, Nominierungen zu machen), einen Vorschlag. Die Letztentscheidung<br />

über die Zusammensetzung des Panels liegt beim F<strong>und</strong>ing Council. Zu<br />

Konflikten über die Zusammensetzung bzw. die fachliche Kompetenz der Panels<br />

ist es nach Aussage der Interviewpartner bislang nur in seltenen Ausnahmefällen<br />

gekommen (wenn neue Disziplinen errichtet wurden, die sich durch die Vertreter<br />

älterer Fächer nicht hinreichend repräsentiert fühlten).<br />

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