Forschungs - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung

Es hat sich also hier eine neue Form von - explizit den SGK gewidmeten -
Wissenschaftszentren herausgebildet, die folgende allgemeine Charakteristika aufweisen:
• bereitgestellt wird Infrastruktur, insbesondere Büro- und
Veranstaltungsräumlichkeiten, thematische Spezialbibliotheken usw., aber auch
administrative Dienstleistungen
• es wird kein eigenes wissenschaftliches Personal beschäftigt, sondern nur
Infrastruktur für ForscherInnen, die an anderen Institutionen (Universitäten,
CNRS usw.) beschäftigt sind bzw. deren Gehälter weiter von diesen Institutionen
bezahlt werden, bereitgestellt.
• Ziel ist die temporäre Vernetzung von ForscherInnen unterschiedlicher
Institutionen und Disziplinen rund um thematische Schwerpunkte; insbesondere
steht dabei auch die Vernetzung der lokalen Forschungseinrichtungen (der
zahlreichen Universitäten und Universitätsinstitute, der Institute des CNRS,
anderer staatlich finanzierter Forschungseinrichtungen) im Vordergrund
• Forschungsgruppen erhalten insbesondere auch die Möglichkeit zur medialen
Präsentation ihrer Ergebnisse (Publikationsreihen, Spezialhomepages usw.)
• Ein Teil der Häuser unterhält GastforscherInnenzentren und lädt gemäß dem
„Modell“ in Paris ForscherInnen auf internationaler Ebene zur temporären
Kooperation vor Ort ein
• Zugleich fungieren die Häuser als thematisch orientierte Kompetenzzentren mit
dem expliziten Ziel, international Anerkennung zu finden und eine erfolgreiche
Beteiligung an Forschungsprogrammen der EU zu ermöglichen. Dabei spielt die
administrative Unterstützung bei der Projektaquisition und Durchführung eine
wesentliche Rolle: das Ziel, eine als vergleichsweise niedrig empfundene
Partizipation französischer ForscherInnen an Eu-Projekten zu fördern, wird
regelmäßig für den seit 1998 verstärkt betriebenen Aufbau dieser Häuser
angeführt.
6.2.4 Die Abteilung 'Bevölkerung und Migration' im 'Ministère de l'emploi et de
la solidarité' 61 und deren Forschungsförderungspolitik:
Für den Bereich der Geistes-, Kultur und Sozialwissenschaften ist naturgemäß nur ein Teil der
Ministerien und deren Forschungsförderung von größerer Relevanz (insbes. das Sozial-, das
Kultur- und das Bildungs- u. Forschungsministerium). Relevante Programme können aber
auch von anderen Ministerien ausgeschrieben sein (z. B. rechtssoziologische Programme im
Bereich des Justizministeriums). Das Außenministerium verwaltet zudem mehrere große
Mobilitätsprogramme für ForscherInnen. Aufgrund der insgesamt wenig entwickelten
Projektförderung kommt der Projektförderung der Einzelministerien eine subsidiäre Stellung
zu und soll deshalb an einem Beispiel dargestellt werden.
Gemäß ihres inhaltlichen Aufgabengebietes hat die Ministeriumsabteilung 'Bevölkerung und
Migration' seit mehreren Jahren eine Forschungsförderungspolitik im Bereich 'internationale
61 (entspricht einem Sozialministerium mit den Agenda: Beschäftigung und Arbeitsmarkt, Soziales, Gesundheit,
Frauen, Familie)
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