Klassenkämpfe in der BRD - Instituts für kritische Theorie (InkriT)

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sehen befinden, die die Fähigkeit und Risikobereitschaft von Unternehmern
haben, kann eine auf dem Privateigentum an Produktionsmitteln
beruhende Marktwirtschaft eine bessere und reichere Güterversorgung
gewährleisten, sofern durch unabhängige Gewerkschaften
die Ausbeutung der Lohnempfänger verhindert wird. Staatliche Eingriffe
in die Wirtschaft können daher nur als Lenkungsmaßnahmen
notwendig werden, sofern nicht die Gefahr besteht, daß eine zu
große Kapitalkonzentration das allgemeine Wohl gefährdet" (112).
Angesichts eines solchen „Naturrechts" kann die Behauptung, daß
die nach beiden Weltkriegen in verschiedenen Ländern einsetzende
naturrechtliche Renaissance „durch irrationale und agnostische Gedankengänge
wieder in den Hintergrund gedrängt" worden sei (9),
schlechterdings nidit mehr ernstgenommen werden.
Hans-Joachim Dohmeier (Frankfurt/M.)
Ramm, Renate: Das juristische Studium im Medienverbund.
JUS-Didaktik Heft 1, Schriften zur Didaktik und Methodik
des Rechtsunterrichts und zur Juristenausbildung. C. H.
Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München 1971 (113 S., br.,
12,80 DM).
Im Vorwort von G. Dohmen, Leiter des DIFF (Deutsches Institut
für Fernstudien), heißt es: „Der vorliegende Band ist meines Erachtens
ein ausgezeichnetes Beispiel für einen ersten zusammenfassenden
Planungsentwurf..." (VII) einer objektivierten Studieneinheit.
Läßt man jedoch erst einmal die in den ersten drei Teilen des Buches
vorgelegte Entfaltung der Problematik außer acht und betrachtet
den „Plan eines juristischen Studiums im Medienverbund" (81), so
ist man nicht nur enttäuscht. Denn was plakativ als Medienverbund
angekündigt ist, läßt sich mit minimalen Ausnahmen reduzieren auf
„schriftliches Studienmaterial" oder „schriftliches Studienmaterial
mit (ausführlichem) Reader" (84—101). Sind Lehrbriefe in Form von
Alpmann-Schmidt, einem juristischen Repetitorium, nicht weniger
aufwendig und effektiver?
Was dann als Grundstudium (83) angeboten wird, ist die dogmatische
Einübung in einen Stoff, der mit knapper Mühe den Anforderungen
des Pflichtkatalogs der Justizausbildungsordnung der meisten
Länder gerecht wird. Lediglich bei moralisch-ethischen Fragen werden
.Hinterfragungen' des geltenden Rechts und der Rechtsprechung
zugelassen. So beim Eherecht, wenn unter Zuhilfenahme der empirischen
Sozialforschung „die Wertung der Sexualbeziehungen und ihre
Abhängigkeit von den gesellschaftlichen Zuständen" (91) durch Themen
wie „Welchen Inhalt haben die in der Stadt geschlossenen Eheverträge?"
oder „Was waren die Scheidungsgründe in den letzten
10 Jahren?" (91) in kleinen Gruppen (dies als didaktisches Prinzip)
erarbeitet werden sollen.