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Klassenkämpfe in der BRD - Instituts für kritische Theorie (InkriT)

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Ökonomie 533<br />

<strong>der</strong>ungen mit ihrer Hilfe als .wissenschaftlich unhaltbar' darzustellen"<br />

(232). Ziele und Verhaltensweisen, die <strong>der</strong> begrenzten Rationalität<br />

des kapitalistischen Systems zuwi<strong>der</strong>laufen, werden so als irrational<br />

diffamiert.<br />

Das große Gewicht, das Rau auf dogmenhistorische Darstellungen<br />

legt, die jeweils mit sehr umfassenden Orig<strong>in</strong>alzitaten belegt werden,<br />

geht nicht selten auf Kosten <strong>der</strong> Verständlichkeit. Zwischen den ausführlichen<br />

Zitaten <strong>der</strong> jeweiligen Klassiker bereitet es dem Leser<br />

Schwierigkeiten, <strong>der</strong> Argumentationskette des Autors zu folgen. Erfüllt<br />

die Arbeit auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite e<strong>in</strong>e wichtige Funktion, <strong>in</strong>dem sie<br />

die Darstellung entscheiden<strong>der</strong> Entwicklungspunkte <strong>der</strong> bürgerlichen<br />

Ökonomie vor dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> kapitalistischen<br />

Produktionsweise mit e<strong>in</strong>er Kritik vom marxistischen Standpunkt<br />

verb<strong>in</strong>det, so wird ihre Wirkung doch auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite durch<br />

die geschil<strong>der</strong>ten Mängel <strong>der</strong> Darstellungsweise begrenzt.<br />

Jörg Goldberg (Köln)<br />

L<strong>in</strong>dbeck, Assar: Die politische Ökonomie <strong>der</strong> Neuen<br />

L<strong>in</strong>ken. Betrachtungen e<strong>in</strong>es Außenseiters. (Zitiert nach dem<br />

amerikanischen Orig<strong>in</strong>al, erschienen bei Harper & Row, New York<br />

1971) Kle<strong>in</strong>e Vandenhoeck-Reihe, Bd. 1383. Vandenhoeck & Ruprecht,<br />

Gött<strong>in</strong>gen 1973 (100 S., br., 6,80).<br />

Wenn auch <strong>der</strong> Titel e<strong>in</strong>e Erörterung <strong>der</strong> Politischen Ökonomie <strong>der</strong><br />

Neuen L<strong>in</strong>ken aus <strong>der</strong> Sicht e<strong>in</strong>es Außenseiters verspricht, geboten<br />

wird viel eher e<strong>in</strong> Zerrbild aus <strong>der</strong> Sicht e<strong>in</strong>es Ahnungslosen. Sicherheitshalber<br />

vermeidet L<strong>in</strong>dbeck weitgehend Literaturh<strong>in</strong>weise. Dies<br />

mit <strong>der</strong> Begründung, er möchte sich mit den grundlegenden Fragen<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen und nicht „a detailed account of 'who said what'"<br />

(VET) aufstellen. Derart den Weg freigelegt, kann er natürlich unbeschwert<br />

vorgehen. In Teil 1 tut er die Kritik an <strong>der</strong> Neo-Neoklassik<br />

ab, die er verschämt,traditional' economics nennt. In Teil 2 wird die<br />

Kritik an den herrschenden Zuständen abgefangen. In Teil 3 kündigt<br />

er durch Überschriften an, bestimmen zu wollen, woh<strong>in</strong> die mo<strong>der</strong>ne<br />

Politische Ökonomie führt, und drückt sich dann vor e<strong>in</strong>er Antwort.<br />

Unzufrieden ist er hauptsächlich mit <strong>der</strong> amerikanischen New<br />

Left — großzügig abgegrenzt (von Gailbraith bis Marcuse) und fröhlich<br />

durche<strong>in</strong>an<strong>der</strong>geschüttelt. Doch unter den spärlichen Belegen<br />

kommen die Namen von André Gorz und. Ernest Mandel vor. Diese<br />

Namen zusammen mit denen von Baran und Sweezy und die häufigen<br />

Bemerkungen über marxistische E<strong>in</strong>flüsse legen die Vermutung nahe,<br />

daß die bunte Mischung, die sich <strong>der</strong> Verfasser selber zubereitet hat,<br />

nicht die eigentliche Quelle se<strong>in</strong>er Unruhe ist.<br />

Auf jeden Fall, e<strong>in</strong>e Richtigstellung bzw. Wi<strong>der</strong>legung <strong>der</strong> Ungenauigkeiten,<br />

des Uns<strong>in</strong>ns und <strong>der</strong> Verzerrungen L<strong>in</strong>dbecks erübrigt<br />

sich. Da er Seite <strong>für</strong> Seite welche anhäuft und sie oft durch Bezug<br />

auf bekannte Probleme <strong>der</strong> Übergangsperiode und durch stillschweigende<br />

Erhebung kapitalistischer Ersche<strong>in</strong>ungen zu anthropologischen

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