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Launen des Marktes. Kurt <strong>Ganske</strong>s Frauenzeitschriften gehen mit<br />

der Zeit. Aus Film und Frau wird 1966 die Moderne Frau, nun mit<br />

farbigen Titelblättern. Das goldene Wappen verschwindet. Später<br />

wird daraus Petra. Aus Die Stimme der Frau wird ziemlich bald<br />

Für Sie.<br />

Das Rennen beginnt, die Weichen für den Wettbewerb sind<br />

gestellt, die Lizenzen erteilt. Von Kriegsende bis September 1949<br />

wurden in Deutschland zwanzig Frauenzeitschriften genehmigt.<br />

Die meisten von ihnen erscheinen nur alle vierzehn Tage – nicht<br />

aus verlegerischer Strategie, sondern aus Papierknappheit. Es war<br />

einfach nicht genug da, um wöchentlich zu drucken. 1950 sind<br />

es bereits achtunddreißig Titel, die um weibliche Leser buhlen.<br />

Marktführerin unter den vierzehntäglichen Frauenzeitschriften<br />

wird bis weit in die sechziger Jahre hinein Constanze, die ebenfalls<br />

1948 an den Start geht. Sie erscheint im Hamburger Constanze<br />

Verlag. Lizenzträger: Axel Springer, der sich mit dem Hamburger<br />

Verleger John Jahr die Geschäftsführung teilt. Beide sind zu fünfzig<br />

Prozent am Constanze Verlag beteiligt. Das Geschäft läuft hervorragend.<br />

Die Druckaufl agen im April 1950: Constanze 416 947,<br />

Film und Frau 157 620, Die Stimme der Frau 100 3<strong>54</strong> Exemplare.<br />

»Sozialpolitische Themen kamen nicht an«, bekennt Hans<br />

Huffzky, der damalige Chefredakteur der Constanze, 1969 rückblickend<br />

in einem Interview für die Zeitschrift Konkret: »Das heißt:<br />

Nach 1948 war die Möglichkeit noch da, die unterbelichtete Spezies<br />

Frau aus ihrer Isolierung und narzisstischen Begrenztheit<br />

herauszuholen. Aber die wurde dann gleich wieder zugeschüttet<br />

mit Lidschatten und dänischen Gänsen.«<br />

»Alle vor 1948 gegründeten Frauenzeitschriften in Deutschland<br />

begannen mit einem hohen moralischen und politischen<br />

Anspruch«, schreibt die Kommunikationswissenschaftlerin Sylvia<br />

Lott-Almstadt in ihrer Untersuchung »Brigitte 1886–1986 – Die<br />

ersten hundert Jahre«. »Die ersten Frauenblätter nach dem Krieg<br />

bezeichneten die Gleichberechtigung und vor allem die Mitverant-<br />

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