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NEUSTART<br />
Amerikaner in Hohenhaus – Tod eines Kindes – Flüchtlinge<br />
willkommen – Entnazifi zierung – Die erste Lizenz – Daheim<br />
in vier Zonen – Die Währungsreform – Merian – Gründerjahre<br />
in Hannover – Film und Frau – Der Jahreszeiten Verlag<br />
Im Juli 1945 kommt es zum letzten großen Vormarsch der Roten<br />
Armee. Die Amerikaner ziehen sich aus Thüringen zurück, das<br />
nach einer Vereinbarung der Alliierten fortan zur sowjetisch besetzten<br />
Zone gehören soll. Der Rückzug verläuft mit generalstabsmäßiger<br />
Präzision. Zwischen den abrückenden amerikanischen<br />
und den vorrückenden Sowjettruppen ist eine bis zu fünf Kilometer<br />
breite Pufferzone vereinbart. Die Armeen bekommen sich<br />
nicht zu Gesicht. Die Kunstschätze und das Gold aus den Kaligruben<br />
von Merkers haben die Amerikaner schon vorher in Sicherheit<br />
gebracht, außerdem ließen sie ein paar Experten der Zeiss-Werke<br />
und der Universität Jena mitgehen. Direkt bei Hohenhaus verläuft<br />
die Sektorengrenze. Die nahe Wartburg ist nun sehr weit weg, in<br />
einer anderen Welt.<br />
Nachdem Patton Hohenhaus verlassen hatte, übernahm ein<br />
Captain das Kommando. »Da war kein Zug mehr in den Leuten«,<br />
erzählt Gerda <strong>Ganske</strong>. »Ständig hörten wir das Klack-Klack vom<br />
Hufeisen-Werfen. Die waren wie eine Bande. Wir fühlten uns<br />
nicht mehr sicher. Schließlich sind wir mit Sack und Pack umgezogen.«<br />
Kurt <strong>Ganske</strong>s inzwischen schon recht stattliche Kupferstich-Sammlung<br />
von Matthäus Merian wird bei günstigem Wetter<br />
auf Schubkarren ins nahe gelegene Forsthaus am Dorfteich geschafft.<br />
Für Michael <strong>Ganske</strong>, damals ein Junge von sieben, acht Jahren,<br />
war die amerikanische Besatzung nie ein Problem. »Ich habe als<br />
Kind noch die Bombergeschwader erlebt, die über uns hinge-<br />
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